. Die Gartenwelt. Gardening. 438 Die Gartenwelt. XVI, 32 geschoß. Charakteristisch sind die großen Dächer. Heu und Stroh werden unter dem Dache geborgen, Majoran und Zwiebeln hier gedörrt u. a. m. Angrenzend an das Haus finden wir den Viehstall, dem eine sorgfältige Aufmerksamkeit zuteil wird. Wer diese eigentümlichen, charakteristischen Gärtnerhäuser besichtigen will, der wandere in nächster Nähe des Bahnhofes in die Heiliggrab- oder Mittelstraße, oder weiter durch die Siechenstraße oder Memmelsdorferstraße u. a. m. Die Häuser Nr. 24 und 36 in der Mittelstraße und Nr. 8 und 10 in der Heiliggr


. Die Gartenwelt. Gardening. 438 Die Gartenwelt. XVI, 32 geschoß. Charakteristisch sind die großen Dächer. Heu und Stroh werden unter dem Dache geborgen, Majoran und Zwiebeln hier gedörrt u. a. m. Angrenzend an das Haus finden wir den Viehstall, dem eine sorgfältige Aufmerksamkeit zuteil wird. Wer diese eigentümlichen, charakteristischen Gärtnerhäuser besichtigen will, der wandere in nächster Nähe des Bahnhofes in die Heiliggrab- oder Mittelstraße, oder weiter durch die Siechenstraße oder Memmelsdorferstraße u. a. m. Die Häuser Nr. 24 und 36 in der Mittelstraße und Nr. 8 und 10 in der Heiliggrabstraße zeigen typische Formen der Eigenart des Bamberger Gärtnerhauses. Die Fronleichnamsprozession der Gärtner ist ein Ehren- und Freudentag für jung und alt. Soweit der Zug reicht, ist jedes Gärtnerhaus festlich geschmückt, die Straßen sind mit saftigem, grünem Gras bestreut und weißgekleidete Gärtnermädchen streuen Blumen in das frische Grün, während schmucke Gärtnerburschen mit weißen Hosen und schwarzen Röcken, mit goldgewirkten Kränzen auf dem Haupt und Blumensträußen an der Brust, als Heiligenträger fungieren. Ein Wahrzeichen der Stadt, welches das größte Interesse der Fremden erregt, ist der „Grüne Markt", der die aus- erlesensten Markttypen zeigt (Abbildung untenstehend). Der immer größer werdende Verkehr hat diesen Grünen Markt vom Gabelmann und von der Martinskirche auf den „Max- platz", jetziger Marktplatz (Abbildung Seite 440), verdrängt. Noch bevor die Stadtkinder sich den Schlaf aus den Augen reiben, bietet die Gärtnerin Mittwochs und Samstags früh, den Hauptmarkttagen, ihre Waren feil, die infolge von Zungen- fertigkeit und Güte bald ausverkauft sind. Die jährliche Produktion an Frischgemüse beträgt etwa 200 000 Zentner. Auf 1 ha wurden schon für 5—6000 Mark Gemüse erzeugt. Es werden nahezu alle Arten Gemüse und Gewürze in Bamberg kultiviert. Die Gemüse sind weit und breit als gesund, leicht


Size: 1806px × 1384px
Photo credit: © Paul Fearn / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1800, bookdecade1890, booksubjectgardening, bookyear18