. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Biology; Physiology. Von den Reizen und iliren Wirkungen. 375 hat KcnNE (1. c) an Myxomyceten, und zwar an den netzförmigen Plasmodien von D i dy m i um, die auf foulen Blättern leben, beobachtet. Brachte er ein eingetrocknetes und daher völlig bewegungsloses Stück eines Plasmodiums in ein mit ausgekochtem, also sauerstofffreiem Wasser angefülltes Kölbehen, das durch Quecksilber von der Luft abgeschlossen wurde, so blieb es in vollkommener Ruhe verharren. Sobald er aber einige Blasen Sauerstoff zu dem D i d y m i u m treten Hess, fin


. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Biology; Physiology. Von den Reizen und iliren Wirkungen. 375 hat KcnNE (1. c) an Myxomyceten, und zwar an den netzförmigen Plasmodien von D i dy m i um, die auf foulen Blättern leben, beobachtet. Brachte er ein eingetrocknetes und daher völlig bewegungsloses Stück eines Plasmodiums in ein mit ausgekochtem, also sauerstofffreiem Wasser angefülltes Kölbehen, das durch Quecksilber von der Luft abgeschlossen wurde, so blieb es in vollkommener Ruhe verharren. Sobald er aber einige Blasen Sauerstoff zu dem D i d y m i u m treten Hess, fing dasselbe an, Pseudopodien auszustrecken und sich netzartig zu der Form eines zierlichen Bäumchens an der Innenfläche des Kölbchens auszubreiten. Aus diesen Versuchen geht aufs Deutlichste hervor, dass der Sauerstoff selbst als Reiz Avirkt, der die Expansions- phase der Protojjlasmabewegung bedingt. Auch die Production anderer Energieformen, nicht nur der Be- wegung, wird durch chemische Reize erregt. Da es aber zu weit führen würde, alle Erregungswirkungen chemischer Reize zu be- trachten, so wollen wir uns dar- auf beschränken, nur noch die Erregung der Lichtproduction an- zuführen. Für diese Untersuchung" sind ebenfalls wieder die einzelli- gen Organismen am geeignetsten, denn bei ihnen sind alle Verhält- nisse am übersichtlichsten und einfachsten. Von vielen einzelligen Organismen, Bakterien, Radiola- rien etc. ist es bekannt, dass sie auf chemische Reize ebenso wie auf verschiedene andere Reize hin Licht entwickeln. Am häufig- sten und genauesten untersucht ist aber die Lichtproduction bei den eigenthümlichen Flagellaten, welche in unseren nordischen Meeren in der Regel das flächen- hafte Meerleuchten erzeugen, bei den Noctiluken (Fig. 163). Neuerdings hat Mässart ^) die Wirkung chemischer Reize wieder ausführlich studirt. In ein Gefäss mit Meerwasser, in dem sich die Noctiluken ruhig, und ohne zu leuchten, an der Oberfläche aufhielten, setzte


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