. Die Gartenwelt. Gardening. IV, 47 Die Gartenwelt. 555 Ich könnte eine Menge derartiger Anlagen beschreiben, hoffe aber schon genug gesagt zu haben, um das Verständnis für die hierbei begangenen Fehler zu wecken und die Auf- merksamkeit von dem Widersinnigen und Unnatürlichen auf das Wahre und Natürliche zu lenken. Denn wenn wir uns die Frage vorlegen, was wir bei der Anlage einer Felspartie oder dergleichen bezwecken wollen, so müssen wir uns doch sagen, dafs wir ein Stückchen Natur dem Garten (als einem Stückchen idealisierter Natur) ent- sprechend, ebenfalls so ideal wie möglich, einver- l


. Die Gartenwelt. Gardening. IV, 47 Die Gartenwelt. 555 Ich könnte eine Menge derartiger Anlagen beschreiben, hoffe aber schon genug gesagt zu haben, um das Verständnis für die hierbei begangenen Fehler zu wecken und die Auf- merksamkeit von dem Widersinnigen und Unnatürlichen auf das Wahre und Natürliche zu lenken. Denn wenn wir uns die Frage vorlegen, was wir bei der Anlage einer Felspartie oder dergleichen bezwecken wollen, so müssen wir uns doch sagen, dafs wir ein Stückchen Natur dem Garten (als einem Stückchen idealisierter Natur) ent- sprechend, ebenfalls so ideal wie möglich, einver- leiben wollen. Wir erreichen unseren Zweck um so leichter, je mehr wir Natürlichkeit vorwalten lassen. Damit dieses nun aber bei unseren Anlagen der Fall sei, dazu müssen wir uns in der Natur um- sehen, müssen dieselbe studieren und zwar sehr gründlich. Thun wir dieses, so werden wir sehen, welche unendlich einfachen Mittel bisweilen ge- nügen, um einen Effekt hervorzurufen, wie er uns bei angestrengtestem Überlegen nicht eingefallen wäre. Beabsichtigen wir nun in unserem Garten oder Park eine Felsenanlage einzurichten, so müssen wir uns zunächst klar machen, ob eine solche über- haupt hineinpafst und wo sie angebracht werden kann. Ferner, welches Material das geeignetste und zur Umgebung passendste ist, oder, wenn Material vorhanden ist, wie verwenden wir dieses und wie gestalten wir dasselbe am wirkungsvollsten. Bemerken will ich gleich hier, dafs die natür- liche Wirkung bei künstlichen Anlagen sehr da- von abhängt, in welcher Weise eine Felsenanlage oder -Grotte motiviert ist. So pafst beispielsweise keine Felsenanlage neben Teppichbeete in den flachen Rasen, auch nicht, wenn dieselbe noch so naturgetreu gemacht ist, sondern eine solche gehört, wenn überhaupt Teppichbeete oder symmetrische Formen im Garten sind, in den entlegenen Teil des- selben, wo man ihr Vorhandensein schon vorher im Rasen, Gebüsch, selbst im Wege durch scheinbar im Erdboden lieg


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