. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. 298 Drittes Kapitel. Tiere hat. Auch bei den pelagischeu Seetieren ist eine solche Be- deutung- jedenfalls vorhanden, besonders da sie meistens nur auf Reizung plötzlich aufleuchten, so daß man vermuten kann, daß das Leuchten als Schreckmittel gegen Feinde dienen mag. Spontanes Leuchten finden wir viel weniger verbreitet. Es tritt uns besonders entgegen bei gewissen Fäulnisbakterien, die auf faulen- den Seefischen und Fleisch leben (Bacterium phosphorescens), sowie bei Pilzen (Agaricus) und bei einzelnen Insekten


. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. 298 Drittes Kapitel. Tiere hat. Auch bei den pelagischeu Seetieren ist eine solche Be- deutung- jedenfalls vorhanden, besonders da sie meistens nur auf Reizung plötzlich aufleuchten, so daß man vermuten kann, daß das Leuchten als Schreckmittel gegen Feinde dienen mag. Spontanes Leuchten finden wir viel weniger verbreitet. Es tritt uns besonders entgegen bei gewissen Fäulnisbakterien, die auf faulen- den Seefischen und Fleisch leben (Bacterium phosphorescens), sowie bei Pilzen (Agaricus) und bei einzelnen Insekten (Elater, Lampyris etc.). Die wichtigste physikalische Eigentümlichkeit des Organismen- lichtes ist, daß es ein kaltes Licht ist. Die Lichtproduktion der Organismen gehört also in die Gruppe der Lumineszenz Vorgänge, und zwar speziell der C h e m o 1 u m i n e s z e n z, wie sie bei gewissen chemischen Prozessen auftritt. Bezüglich der Spektralfarben des Liclites liegen zahlreiche Unter- suchungen vor, so z. B. von Panceri und Secchi an Salpen (Pyrosoma), von Mosely an Tiefsee-Cölenteraten (A1 c y o - narien), und in neuerer Zeit besonders von Langley und Very ^) au dem Leuchtkäfer P y r 0 p h 0 r u s n o c t i 1 u c u s und von Molisch '^) an Bak- terien. Um einen Vergleich des Insektenlichts mit dem Sonnen- licht zu gewinnen, entwarfen Langley und Very ein Spek- trum des Lichts von Pyro- p h 0 r u s und ein Sonnenspek- trum übereinander (Fig. 127). Dabei stellte sich heraus, daß bei gleicher Helligkeit beider Lichtarten das Sonuenspektrum sowohl weiter nach der violetten wie nach der roten Seite hin- überreicht als das Licht des Pyrophorus, daß dagegen das Licht des Käfers im Grün intensiver ist als das Sonnenlicht. Gelb, Grün und Blau sind die vorwiegenden Farben des Lichts aller Leuchtorganismen. Daß die Entstehung einer so eigentümlichen Lebensäußerung die Aufmerksamkeit der Forscher besonders gefesselt hat. ist leicht begreif- lich, und es ist nicht


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