. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. XIII, 1 DIE GARTENKUNST. 15 ein Mittel zur notwendigen Erzieinng eines guten räum- lichen Eindrucks. Der hinreißende Zauber von Villa d'Este liegt auch zum Teil begründet in der Mannigfaltigkeit und vor- züglichen Verwendung ihrer Wasserwerke. Darin kommen ihr nur noch die beiden folgenden, Villa Lante in Bagnaia und Farnese in Caprarola nahe, deren Vor- bild sie war. Hier war der gegebene Wasserreichtum aber auch zu verlockend. In Tivoli tritt nämlich der Anio (Teverone), der bedeutendste Zustrom des Tiber, aus dem Sabinergebirge hera


. Die Gartenkunst. Landscape gardening; Gardens -- Europe. XIII, 1 DIE GARTENKUNST. 15 ein Mittel zur notwendigen Erzieinng eines guten räum- lichen Eindrucks. Der hinreißende Zauber von Villa d'Este liegt auch zum Teil begründet in der Mannigfaltigkeit und vor- züglichen Verwendung ihrer Wasserwerke. Darin kommen ihr nur noch die beiden folgenden, Villa Lante in Bagnaia und Farnese in Caprarola nahe, deren Vor- bild sie war. Hier war der gegebene Wasserreichtum aber auch zu verlockend. In Tivoli tritt nämlich der Anio (Teverone), der bedeutendste Zustrom des Tiber, aus dem Sabinergebirge heraus und stürzt fast inmitten des Ortes in zahlreichen prächtigen Fällen in die Tiefe des Tales nieder. Der jetzt größte von ihnen, vor fast loo Jahren durch einen Durchstich geschaffen, hat eine Fallhöhe von io8 m. Sie geben Tivoli seinen Charakter, und nichts lag näher, als diesen natürlichen Vorzug im Garten zu verwerten Mit unermüdlicher Erfindungskraft hat man das Leben des Wassers in den verschiedensten Formen der Bewegung zur Geltung gebracht. Angefangen von den springenden Brunnen der Hauptachse, die an der schroffen Steile mit den schweren Horizontallinien ihre schimmernden Strahlen emporschleudern, einer über dem andern und jeder eigener Art (Abb. Seite 13) — dann weiter zu den in kleinen Kaskaden auf den Wangen von Treppen herabschießen- den Bächlein, zu den im Dämmer des Lorbeer- dickichtes blinkenden feinen Strahlen des ,,Hundert- brünnchen"-Weges, zu den zahlreichen Brunnennischen und ringsverteilten Brünnchen bis zu dem tosenden Fall im schönen Becken des Badegartens (Abb. Seite 11), der Wasserorgel (Abb. Seite 14) und dem schrägen Sturz, in dem die schäumende Masse von dieser niederschießt, um in der langen Reihe großer Becken der einen Querachse endlich zur Ruhe zu gelangen. — ZurZeit meines ersten Be- suches waren von endlosen Regengüs- sen die Fluten des Anio hoch ange- schwollen, der große Wasserfall drchnte weit in die Nach


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