. Weltgeschichte der Kunst bis zur Erbauung der Sophienkirche. es darf uns nicht Wundernehmen; denn die alte Kunst des Treibens in Metall hatte sich speciell in der Panzerarbeitfortgepflanzt. Die Prachtrüstungen damaliger Zeit waren Kunstwerke; sie gaben die Körper-Inriii anschliessend wieder, und sie waren an geeigneten Stellen mit reichem ornamentalenund figürlichen Schmuck versehen. Reste eherner Rüstungen aus der Diadochenzeit sind er-halten: die Bronzen vom Siris, in London, zwei Schulterklappen eines Panzers mit jeeinem Amazonenkampf in höchstem Relief, im Stil dem Pasquino aächstverwand
. Weltgeschichte der Kunst bis zur Erbauung der Sophienkirche. es darf uns nicht Wundernehmen; denn die alte Kunst des Treibens in Metall hatte sich speciell in der Panzerarbeitfortgepflanzt. Die Prachtrüstungen damaliger Zeit waren Kunstwerke; sie gaben die Körper-Inriii anschliessend wieder, und sie waren an geeigneten Stellen mit reichem ornamentalenund figürlichen Schmuck versehen. Reste eherner Rüstungen aus der Diadochenzeit sind er-halten: die Bronzen vom Siris, in London, zwei Schulterklappen eines Panzers mit jeeinem Amazonenkampf in höchstem Relief, im Stil dem Pasquino aächstverwandt, und eineWangenklappe mit einem sitzenden Heros in flacherem Eelief, in ) Einen schönenFr auenschmuck aus Pompeji erwähnten wir oben, und es sei erlaubt, an dieser Stelle auf dieFülle schönster Schmucksachen hinzuweisen, welche die alten Goldschmiede verschiedenerZeiten uns hinterlassen haben; unsere ersten Künstler des Faches Kennen keine vollendeterenVorlagen für die eigene Arbeit. Hierbei sei auch der Gemmen gedacht, welche unter den. l Mosaik. Capi Nu h Photographie i BrÖudstedt, Die Bronzen von Siris Der Waugenschirm Jahrbuch 1887, Taf. 1 I,. \ Sybi 1. Weltgeschichte der Kun t 21 322 Zweiter Theil. Die Zeit der Hellenen Bänden griechischer Meister, aus deren Zahl nurPyrgoteles genannt sei, ihre höchste Blüthegewannen. Doch dürfen wir nicht bei ihnen verweilen, denn sie sind nicht die Stammhalterder griechischen Kunstentwicklung, sondern nur ihre äussersten und feinsten Blüthen. Bemerktei nur noch, dass man sich keineswegs auf den Schnitt der kleineu Siegelsteine beschränkte,sondern in Reliefschnitt grössere Darstellungen wagte; in dieser Art besitzen wirCameen mitPorträtköpfen von Ptolemäern. Und weiter ging man dazu fort, kostbare Gefässe aus Einemschönen Stein zu schneiden; als Beispiel nennen wir die Schale zu Neapel, welche, unter demNamen der Tazza Farnese berühmt, nach dem Inhalt ihrer Reliefbilder ebenfalls aus Alexan-dria stamm!
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