. Einführung in die Vererbungswissenschaft in zwanzig Vorlesungen für studierende, ärzte, züchter. Heredity. — 190 — in der Synapsis sind aber, wie wir wissen, die Chromosomen paarweise zu Doppelelementen vereinigt, die nun wieder alle jene Chromosomen- größen aufweisen. Es haben sich somit je zwei gleichwertige Chromo- somen vereinigt. Nach dem vorhin Ausgeführten können dies aber nur je ein vom Vater und ein von der Mutter stammendes Element gewesen sein. Wenn wir uns diesen Vorgang nun so klar machen wollen, daß wir das Verhalten der sichtbarlich verschiedenen Chromo- somen in der Reifeteil


. Einführung in die Vererbungswissenschaft in zwanzig Vorlesungen für studierende, ärzte, züchter. Heredity. — 190 — in der Synapsis sind aber, wie wir wissen, die Chromosomen paarweise zu Doppelelementen vereinigt, die nun wieder alle jene Chromosomen- größen aufweisen. Es haben sich somit je zwei gleichwertige Chromo- somen vereinigt. Nach dem vorhin Ausgeführten können dies aber nur je ein vom Vater und ein von der Mutter stammendes Element gewesen sein. Wenn wir uns diesen Vorgang nun so klar machen wollen, daß wir das Verhalten der sichtbarlich verschiedenen Chromo- somen in der Reifeteilung verfolgen, können wir an Hand des Schemas Fig. 69 die Konsequenzen erkennen. Es ist angenommen, daß die Nor- malzahl der Chromosomen 8 beträgt, von denen 4 vom Vater (schwarz) 4 von der Mutter (weiß) stammen. Sie zeigen die paarweise Größendifferenz. In der Synapsis (1) legen sie sich parallel zusammen, und zwar großes zu großem, kleines zu kleinem, mit anderen Worten, homologe Chromosomen konjugieren. Treten diese Doppelchromosomen nun in die Reifeteilung ein (2), so ordnen sie sich in -. „, . der Spindel an, wie es der Zufall ergibt und Die Chromosomengarnitur einer u Ureizelle der Wanze Protenor nicht etwa alle schwarzen auf einer, alle belfragei mit 14 Chromosomen, .„ f , , „ . XT , n die sich in 7 unter sich ver- weißen auf der andern Seite. Nach der schiedene Paare ordnen lassen. Reifeteilung (3) besitzt dann jede reife Zelle Nach Wilson. ö w' J ein komplettes Chromosomensortiment, jede Sorte einmal. Aber das Einzelchromosom mag väterlicher oder mütter- licher Herkunft sein, wie es gerade die zufällige Einstellung in die Reifespindel mit sich brachte. Die morphologisch sichtbare Verschiedenheit der Chromosomen deutete bereits darauf hin, daß sie auch qualitativ vom Erbstandpunkt aus verschieden sind. Wir werden in einer späteren Vorlesung den geradezu mathematischen Beweis für die Richtigkeit dieser Annahme, wie überhaupt der ganzen


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