Kunst, krieg und krieger : zur geschichte der kriegsdarstellungen . m und hartem Kampf hatte der Schlachtenftil des 17. Jahrhunderts überwunden und ein anderes 3deal an feine Stelle ge«fetjf werden können. Die bildende Kunft erhielt im 19. Jahrhundert anfcheinend mehr An-regungen denn je zuvor; aber das fo enorm reiche künftlerifche Sehenzerftörte die Einheit des Wollens; Inhalt und Form flüchteten von einemHdeal zum anderen. Sie klammerten fich fchon feit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts an das klaffifche Altertum an, um das Wiffensgebief zubereichern, durch den Inhalt moralifch zu wirken, un


Kunst, krieg und krieger : zur geschichte der kriegsdarstellungen . m und hartem Kampf hatte der Schlachtenftil des 17. Jahrhunderts überwunden und ein anderes 3deal an feine Stelle ge«fetjf werden können. Die bildende Kunft erhielt im 19. Jahrhundert anfcheinend mehr An-regungen denn je zuvor; aber das fo enorm reiche künftlerifche Sehenzerftörte die Einheit des Wollens; Inhalt und Form flüchteten von einemHdeal zum anderen. Sie klammerten fich fchon feit dem Ausgang des 18. Jahrhunderts an das klaffifche Altertum an, um das Wiffensgebief zubereichern, durch den Inhalt moralifch zu wirken, und fich an der Formzu veredeln. Sie fuchten fich an der mittelalterlichen Kaifer- und Ritter-herrlichkeit zu begeiftern oder verfenkten fich in die neuen Farbenwunderanderer Erdteile. Sie faßten die Renaiffance, gleichviel welches Landes,als den unbedingten gefchichtlichen Realismus auf und bereicherten fichan den Licht- und Farbenfpielen des Barocks. Linie und Farbe, Vergan-genheit und Gegenwart, Poefie und Wirklichkeit wechfelten wiederholt in Ccifel E ai•a ODO C ?6 e a B CO B OlBS 3 3 U. i-01BV Ol 3 55 E B es 127 der Vorherrfchaft. Alte Stoffe in eine den alten Stilen nachgeahmten odernachempfundenen, aber z. C. auch in neue Form gekleidet, und danebendie ungeheure Fülle zeitgenöffifcher Uhemara in realiffifcher Geffalt, feies in Linie oder Farbe, in diefem Wirrfal paralleler, divergierender undfich kreuzender üinien bewegt (ich die Kunft bis in die zweite ßälfte desJahrhunderts hinein, bis fie fich energifch vom gedanklichen Inhalt undden hiftorifchen Stilen löffe und zunächft die Farbe nicht nur als das vor*nehmfte Dekorationsmittel der Sedankenmalerei wertete, fondern als Con*wert in Luft und dicht zur einzig richtigen ünterpretin der realen Wirk*lichkeit erhob. Daran hatte jedoch höchftens das kriegerifche Genrebildund nur in ganz vereinzelten Fällen die Kriegsepifode Anteil. Um nuneine monumentale, nach eigenen Gefeften gefchaffene ßifforienmale


Size: 1277px × 1956px
Photo credit: © The Reading Room / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1900, bookdecade1910, bookidkunst, bookpublisherzurich