. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 172 J. J. Abb. 294. ZU Konstantinopel, Miniatur in dem Gregor-Kodex des Kaisers Basilios I. aus der zwei- ten Hälfte des IX. Jahrh., welcher noch selbst den antiken Gestus des Nachdenkens wiederholt (Paris, f. gr. 510; Omont: Mannscr. grecs, Taf. 50), und den Evangelisten Lukas in einem Evangelienbuch des XIII. Jahrh. (Brit. Mus., Add. ), wohl nach einem viel älteren Vorbilde kopiert. Aber selbst im Abendlande ist unsere Stellung verhältnismässig selten. Beispiele: Lukas in der karolingischen Handschrift der „Ada-Gruppe" vo


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. 172 J. J. Abb. 294. ZU Konstantinopel, Miniatur in dem Gregor-Kodex des Kaisers Basilios I. aus der zwei- ten Hälfte des IX. Jahrh., welcher noch selbst den antiken Gestus des Nachdenkens wiederholt (Paris, f. gr. 510; Omont: Mannscr. grecs, Taf. 50), und den Evangelisten Lukas in einem Evangelienbuch des XIII. Jahrh. (Brit. Mus., Add. ), wohl nach einem viel älteren Vorbilde kopiert. Aber selbst im Abendlande ist unsere Stellung verhältnismässig selten. Beispiele: Lukas in der karolingischen Handschrift der „Ada-Gruppe" vom Auf. des IX. Jalirh., Vatic. Pal. lat. 50 (Abb. 295; nach Beissel: Vatic. Miniat., Taf. 5), zwei Apostel beim jüngsten Gericht, Tympanonrelief v. XII. .Jahrh. in Beaulieu (Sculpt. fi'anç., Taf. 5, 2), einer von den Aposteln bei der Ausgiessung des heil. Geistes in der 1279 für Philipp III. von Frankreich geschriebenen „Somme le Roi", Brit. Mus., Add. (Waener: Blum. Manuscr., Taf. im Bd. IV), eine von den „freien Künsten", Relief v. Ende dess. Jahrh. an der Kathedrale von Auxerre (Michel: Hist. de l'art II, i, Abb. S. 186) und, um aus dem Mittelalter ein noch seltenei'es Beispiel ausserhalb des Den- kerkreises zu nennen, eine Königstatue an der Fassade der Kathedrale von Exeter, zweite Hälfte d. XIV. Jahrh. (Knackfuss-Zimmermann : AUg. Kunstgesch. II, Abb. S. 124). Schon von den ersten Zeiten ab bis zum Ende des Mittelalters ist aber unser Motiv in der christlichen Kunst nicht nur viel seltener als in der Antike, sondern ist auch die Benützung desselben in jeder Hinsicht viel beschränkter. Sind doch nunmehr alle jenen, zwar oft wenig sa- genden, aber schönen Figuren in bequem- anmutigen Stellungen verschwunden. An- statt dessen herrscht, bald und lange, das Repräsentativ-Heilige in offizieller Starr- heit. Die Benützung unserer vierten Sitz- form in solchen Fällen, wie etwa bei dem genremässig mit einer Frau plaudernden Gefängniswächte


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