. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Biology; Physiology. 330 Viertes Capitel. übergiessen. Das sind die acutesten Fälle des Zelltodes überhaupt, und gerade darum eignen sich diese Flüssigkeiten zum Abtödten und Con- serviren besonders gut, denn die lebendige Zelle wird hierbei plötzlich vom Tode überrascht, so dass sie nicht erst Zeit hat, sich in tiefer- gehender Weise zu verändern, sondern in einer den lebendigen Ver- hältnissen ziemlich ähnlichen Beschaffenheit momentan fixirt wird. Eine dritte Form der Nekrose, die Colliquation, verläuft so, dass eine vollkommene V


. Allgemeine Physiologie. Ein Grundriss der Lehre vom Leben. Biology; Physiology. 330 Viertes Capitel. übergiessen. Das sind die acutesten Fälle des Zelltodes überhaupt, und gerade darum eignen sich diese Flüssigkeiten zum Abtödten und Con- serviren besonders gut, denn die lebendige Zelle wird hierbei plötzlich vom Tode überrascht, so dass sie nicht erst Zeit hat, sich in tiefer- gehender Weise zu verändern, sondern in einer den lebendigen Ver- hältnissen ziemlich ähnlichen Beschaffenheit momentan fixirt wird. Eine dritte Form der Nekrose, die Colliquation, verläuft so, dass eine vollkommene Verflüssigung der getroffenen Gewebezellen eintritt, indem ihr Protoplasma in einen körnigen Detritus zerfällt, und die Zellkerne und Zellgrenzen sich auflösen, bis das Gewebe in einen flüssigen Brei umgewandelt ist. Solche Erweichungen kommen nament- lich bei der Blasenbildung nach Verbrennungen zu Stande (Fig. 139). Fig. 139. Colliquation ara Rande einer Brandblase, a Hornschicht der Epidermis, b Rete Malpighii der Epidermis, c normale Hautpapillen, d aufgequollene und zum Theil schon verflüssigte Zellen, o tlieilvveise noch normale Zellen, / Ver- flüssigungsherd, g und h aufgequollene Zellen mit zerstörtem Kern, i eingesunkene Papillen, k geronnenes Exsudat. Nach Ziegler. und können sich häuflg mit Coagulations-Erssheinungen combiniren. Ueberhaupt kommen nicht selten verschiedene Formen der Nekrose combinirt vor, und besonders werden sie noch durch secundäre Momente complicirt, wie z. B. durch die Fäulniss. Im letzteren Falle entstehen die Erscheinungen des feuchten Brandes, der Gangrän, der Verwesung etc., die alle durch die Einwirkung von Fäulniss- bakterien auf nekrobiotische Gewebe hervorgerufen werden und zum Theil erst postmortale Erscheinungen vorstellen. Es sind ferner noch einzelne Formen der Nekrose mehr oder weniger gut von der Pathologie charakterisirt worden, indessen beruhen diese Begriffe der Pathologie weniger auf der Untersuchung der


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