. Die Gartenwelt. Gardening. IV, 43 Die Gartenwelt. 507 bessern suchen. Das erste, was man einem Gaste in den Tropen reicht, ist eine Kokosnufs. Gelegentlich eines Be- suches in einem Eingeborenendorfe auf Neu-Pommern lernte ich die eigentümliche Art kennen, wie man dort die Frucht Öftnet. Diese unsere Lands- leute sind zwar Menschen- fresser, wie man seit langem weifs, trotzdem aber viel besser als ihr Ruf, so dafs man keines- wegs nötig hat, bei einer sol- chen Visite sich bis an die Zähne zu bewaffnen. Mein Begleiter und ich führten denn auch nur einen — Regen- schirm, während unser Dol- me


. Die Gartenwelt. Gardening. IV, 43 Die Gartenwelt. 507 bessern suchen. Das erste, was man einem Gaste in den Tropen reicht, ist eine Kokosnufs. Gelegentlich eines Be- suches in einem Eingeborenendorfe auf Neu-Pommern lernte ich die eigentümliche Art kennen, wie man dort die Frucht Öftnet. Diese unsere Lands- leute sind zwar Menschen- fresser, wie man seit langem weifs, trotzdem aber viel besser als ihr Ruf, so dafs man keines- wegs nötig hat, bei einer sol- chen Visite sich bis an die Zähne zu bewaffnen. Mein Begleiter und ich führten denn auch nur einen — Regen- schirm, während unser Dol- metscher sogar dieses Schutzes entbehrte. Das würdige Dorf- oberhaupt, welches uns em- pfing, brachte bald die un- vermeidlichen Nüsse herbei. Mit Hilfe seines Messers, wel- ches entschieden ein geborener Fafsreifen war, spitzte er einen zwei Finger starken Ast zu und trieb ihn dann in die Erde. Alsdann nahm er die von der äufseren Basthülle befreite Nufs in beide Hände und schlug sie gegen das keil- förmige Stangenende. Nach- dem er solchergestalt eineu Teil der zwischen den drei Keimlöchern am unteren Ende der Frucht liegenden Schale eingeschlagen hatte, über- reichte er sie uns freund- lichst. — In Ceylon giebt es Kokosnüsse, deren Aufsen- schale rot ist, sie gelten für besonders gut und heifsen des- halb Königsnüsse; ich habe daraufhin einmal eine solche versucht, konnte aber nicht finden, dafs sie sich in irgend einer Weise von der gewöhn- lichen Art unterschied. Eine fast noch gröfsere Enttäuschung als diese Frucht, die man erst später schätzen lernt, bietet dem Neuling die Ananas. Viele Leute sind von der Idee, dafs die Ananas schön schmecke, so durchdrungen, dafs sie selbst die an Kohlrüben erinnernden, halbreifen Konservenfrüchte mit leid- lichem Vergnügen essen können. Auch die Ceylon-Ananas schmecken, wie die in ganz Ostasien gezogeneu, durch- schnittlich greulich, während die brasilianischen, welche eine bedeutend spitzere Form haben,


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