. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. Heft 1-3 7/1956 Das Problem der Farbübereinstimmung 73 Es besteht noch eine weitere Denkmöglichkeit für die Auswirkung von Umwelteinflüssen auf das Keimplasma. In den westlichen Dürregebieten leben unter den gleichen ökologischen Bedingungen gut angepaßte Formen neben solchen, die überhaupt keine Tendenz zur Anpassung erkennen las- sen. Es ist denkbar, daß die Unterschiede in der Fähigkeit, auf Umweltreize zu reagieren, sich auf eine unterschiedliche Plastizität des


. Bonner zoologische Beiträge : Herausgeber: Zoologisches Forschungsinstitut und Museum Alexander Koenig, Bonn. Biology; Zoology. Heft 1-3 7/1956 Das Problem der Farbübereinstimmung 73 Es besteht noch eine weitere Denkmöglichkeit für die Auswirkung von Umwelteinflüssen auf das Keimplasma. In den westlichen Dürregebieten leben unter den gleichen ökologischen Bedingungen gut angepaßte Formen neben solchen, die überhaupt keine Tendenz zur Anpassung erkennen las- sen. Es ist denkbar, daß die Unterschiede in der Fähigkeit, auf Umweltreize zu reagieren, sich auf eine unterschiedliche Plastizität des K e implasmas gründen, daß also nicht Erbänderungen für die Ausbil- dung von Umgebungstrachten notwendig sind, sondern nur ein „Zum-Zuge- Kommen" eines für eine bestimmte Umwelt bereitstehenden Gens bzw. Gen-Komplexes. Daß zwei so unterschiedlich gefärbte Arten der gleichen Gattung wie die auf Abb. 2 wiedergegebenen Elephantulus-Arten unter völ- lig gleichen ökologischen Bedingungen und im gleichen Biotop leben, fände somit seine Erklärung in der unterschiedlichen Plastizität des Keimplasmas der beiden Arten. Die häufigen Fälle von Konvergenzen genetisch nicht verwandter Formen ein und derselben Species mit großem Verbreitungs- areal, wie wir sie für die Peromyscus-Rassen R. Dices, die Gaierida-Rassen G. Niethammers und die Aethomys- und Pe/romyscus-Rassen in Südwest- afrika aufzeigten, wären dann nicht als Koordinierungen der Farbmerkmale von Haar- bzw. Federkleid und Untergrund durch ein gleiches Wechselspiel von Mutation und Selektion zu werten, sondern als Analogien in der Pla- stizität des Keimplasmas. Abb. 2: Färbungsunterschiede der beiden Elefantenspitzmäuse Elephantulus intuti und Elephantulus vandami des gleichen Von links nach rechts: Elephantulus intuti barlowi, Elephantulus vandami vandami Gestein: heller Granit Fundort: Welwitschia, Kaokoveld. Please note that these images are extracted from scanned page images t


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