. Die Gartenwelt. Gardening. 244 Die Gartenwelt. XXV, 25 Lehrreiches vom Berliner Blumenmarkte. In einer Betrachtung aus Anlaß des letzten Jahreswechsels warnte ich davor, den Gipfel der den deutschen Erwerbs- gärtnern drohenden Gefahr schon in dem fühlbaren Mangel an Material und Brennstoff zu erblicken oder diesen gar als schon überstiegen zu betrachten, und wies demgegenüber auf das viel gefährlichere Gespenst eines vernichtenden Absatzmangels hin, mit dem bei zunehmender finanzieller Belastung des deutschen Volkes auf Grund des Friedens- vertrages gerechnet werden müsse. Es ist ja schon an
. Die Gartenwelt. Gardening. 244 Die Gartenwelt. XXV, 25 Lehrreiches vom Berliner Blumenmarkte. In einer Betrachtung aus Anlaß des letzten Jahreswechsels warnte ich davor, den Gipfel der den deutschen Erwerbs- gärtnern drohenden Gefahr schon in dem fühlbaren Mangel an Material und Brennstoff zu erblicken oder diesen gar als schon überstiegen zu betrachten, und wies demgegenüber auf das viel gefährlichere Gespenst eines vernichtenden Absatzmangels hin, mit dem bei zunehmender finanzieller Belastung des deutschen Volkes auf Grund des Friedens- vertrages gerechnet werden müsse. Es ist ja schon an sich um so mehr Grund vorhanden, insbesondere den deutschen Blumenzüchter vor allzu großem Optimismus dringend zu warnen, als die vorjährigen, beispiellos günstigen Absatz- verhältnisse diese in eine Sorglosig- keit einzuhüllen drohen, deren Folgen nicht gefährlich genug eingeschätzt werden können. Aber auch die Ent- wicklung des Blumenmarktes seit Jahresbeginn — dies gilt durchaus nicht nur für Berlin — hat gezeigt, daß die deutschen Blumenzüchter einer neuen Krisis entgegengehen und daß die Dinge nach dieser Richtung hin einen raschen Lauf nehmen. Es gehört kein allzu großer Weit- blick dazu, um zu erkennen, daß die dem deutschen Volke in Versailles auf- erlegten Kriegslasten in kommenden Jahren in Form von Steuern aller Art viel empfindlicher drücken werden, als es in den seit Kriegsschluß ver- flossenen Jahren, also solange die Höhe der von Deutschland zu tilgen- den Schuldenlast noch nicht fest- gesetzt war, der Fall gewesen ist. Dieses zu bedenken und rechtzeitig nach Mitteln und Wegen Umschau zu halten, die ihnen über die Schwere der Zeit hinweghelfen, haben die Blumenzüchter gerade deshalb be- sondere Veranlassung, weil ihre Erzeugnisse vom kaufenden Publikum allzu leicht als entbehrlich, um nicht gerade zu sagen: als Luxus, betrachtet werden. Glücklicherweise ist ihnen ein Ersatz für den Verlust so vieler wohlhabender Blumenfreunde da
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