Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . uch das Zusammengeilen von Bronze und Marmorin dieser eigentümlichen Kom-position einer besonderen An-erkennung wert. — Das Grab-mal ist den Bauten wie demPaiazzo Pitti durchaus wesens-verwandt. Hier wie dort hatdieselbe selbstbewusste Rück-sichtslosigkeit in der Formen-gebung, dem primitivsten bau-lichen Gedanken eine künst-lerische Weihe zu geben ver-standen. Eine spätere Zeithätte mit ähnlicher Kühnheit dengesamten bildnerischen Schmuckdes Grabmais durch ein solchmächtiges Bronzegitter zu über-schneiden nicht


Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . uch das Zusammengeilen von Bronze und Marmorin dieser eigentümlichen Kom-position einer besonderen An-erkennung wert. — Das Grab-mal ist den Bauten wie demPaiazzo Pitti durchaus wesens-verwandt. Hier wie dort hatdieselbe selbstbewusste Rück-sichtslosigkeit in der Formen-gebung, dem primitivsten bau-lichen Gedanken eine künst-lerische Weihe zu geben ver-standen. Eine spätere Zeithätte mit ähnlicher Kühnheit dengesamten bildnerischen Schmuckdes Grabmais durch ein solchmächtiges Bronzegitter zu über-schneiden nicht mehr gewagt!Das Fehlen jeglicher religiösen Darstellung muss hier ebenso hervorgehoben werden,wie das erstmalige Auftreten des Porträts am Grabmal. Im Zusammenhang mit dem Grabmal des Ripafratta steht auch das Grabmal des Gemignano Inghirami (gest. 24. Juli 1460) im Kreuzgang von San Francesco zu Prato- (Abb. 118). Der hohe rechteckige Sarkophag verrät auch hier den Schüler Bernardo Rossellinos. Die tändelnde Art, wie die InschrifttafeF- und die wappenhaltenden. Abh. 117. Sarkophag des Lorcnzo Kipafralta in S. Dtjnicnicozu Pistoja. Mackowsky, op. cit., S. L9 hat die .Ansicht ausgesprochen, dass das Gitter erst nach nach Ueberführungdes Grabmals aus der alten Kirche an dem Grabmal angebracht worden sei. Es scheint mir unwahrscheinlich,dass man sich nach mehr als Jahren nach der Errichtung des Grabmals zur Herstellung des teuren, mächtigenBronzegitters entschlossen hat. Auffällig blieb dann auch, dass man sich nicht mehr an die Form des Vorbildes,das das Grabmal des Verrocchio hätte bilden müssen, gehalten hat. Die Komposition des Gitters am Capponi-grabmal scheint nur die naivere und primitivere zu sein. Dasselbe gilt für die .Anbringung des Sarkophageshinter dem Gitter. Zudem bilden dieses und der Sarkophag genau so wie im Verrocchiodenkmal, wie oben bemerkt,eine künstlerische Einheit, deren Entstehung man kaum zu verschiedenen Zeiten ansetzen


Size: 1721px × 1451px
Photo credit: © The Reading Room / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1900, bookdecade1900, booksubjectsepulchralmonuments