. Die Descendenztheorie; . Viertes Kapitel. Fingerliand und Fischflosse. Durch den Versuch Darwin's, alle Tiere, welche jemals aui der Erde gelebt haben, heute leben und in fernster Zukunft leben werden, als Sprossen eines gewaltigen, die Oberflache des Planeten iiberschattenden Stammbaumes anzusehen, wurde die zoologische Wissenschaft vor em Problem gestellt, das sie nicht losen kann, trotzdem die Laieu auf Grand der populiiren Darstellungeu die Aufgabe im Bereiche der Moglichkeit liegend halten. Aber es kommt ja haufig vor, dass der mit einem bestimniten Wissensgebiete weniger vertraute Beur


. Die Descendenztheorie; . Viertes Kapitel. Fingerliand und Fischflosse. Durch den Versuch Darwin's, alle Tiere, welche jemals aui der Erde gelebt haben, heute leben und in fernster Zukunft leben werden, als Sprossen eines gewaltigen, die Oberflache des Planeten iiberschattenden Stammbaumes anzusehen, wurde die zoologische Wissenschaft vor em Problem gestellt, das sie nicht losen kann, trotzdem die Laieu auf Grand der populiiren Darstellungeu die Aufgabe im Bereiche der Moglichkeit liegend halten. Aber es kommt ja haufig vor, dass der mit einem bestimniten Wissensgebiete weniger vertraute Beurteiler die Schwierigkeiten einer Specialauf- gabe unterschatzt und sich wundert, dass der Fachgelehrte nicht so- gleich zu einer Antwort bereit ist. Das Ansehen des letzteren leidet bei der groBen Menge sogar Schaden durch das freimiitige Be- kenntnis, dass das Descendenzproblem sein wissenschaftliches Ver- mogen iibersteigt, uud es bedarf dann einer miihsamen aufklarenden Arbeit, um den weitgehenden Optimismus des Laieupublikums auf das richtige MaB zuruckzufiihren. Die Abstammungslehre ringt zunachst mit der Unmoglichkeit, ver- mittelnde Zwischenglieder zwischeu den durchso groBe Unterschiede in der Form uud Auordnung der einzelnen Korperteile getrenuten Formtypeu des Tierreiches vorzulegen und genau zu beschreiben. Die Notweudigkeit, dieser Forderuug zu geniigeu. wirdniemandabstreiten. Denn es steht auBerZweifel, wenu ich die Behauptung aufstelle, dass die im Meere freischwimmende uud in Figur 16 abgebildete, kleine Larvesich in einen Seeigelurnwandelt, so liegtmir diePflichtderBeweis- fuhruug ob. Es ware sogar eiue Beleidigung fiir jeden denkendeu Mann, wollte ich erwarten, dass er meiue Behauptung ohne Beweis annahme. In wissenschaftlichen Fragen herrscheu eben die gleichen Regeln wie im praktischen Leben. Habe ich gegen jemand eine Beschuldigung erhoben, so muB ich vor Gericht die thatsachlichen Be- weise fiir die Berechtigung meiner Behauptung vorlegen. Ebenso muB ich, w


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