Archive image from page 271 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst12deut Year: 1899 164 DIE GARTENKUNST. XII, 10 Abb. 2. Schloßpark Monplaisir bei Schwedt a. d. O. (17411. geben, daß beide Gaitenschöpfungen in der gleichen Zeitperiode entstanden sind und dieselben Umänderungen im Laufe der Jahre durchgemacht haben. Als 1689 der Garten im Residenzschlosse zu Schwedt angelegt wurde, drang gerade des großen Lenotre Ruf durch alle Länder und jeder europäische Fürst hielt es für seine Pflicht, ebenso wie er seine Hofhaltung nach dem Vorbilde des Roi Soleil umgeformt hatte, a


Archive image from page 271 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst12deut Year: 1899 164 DIE GARTENKUNST. XII, 10 Abb. 2. Schloßpark Monplaisir bei Schwedt a. d. O. (17411. geben, daß beide Gaitenschöpfungen in der gleichen Zeitperiode entstanden sind und dieselben Umänderungen im Laufe der Jahre durchgemacht haben. Als 1689 der Garten im Residenzschlosse zu Schwedt angelegt wurde, drang gerade des großen Lenotre Ruf durch alle Länder und jeder europäische Fürst hielt es für seine Pflicht, ebenso wie er seine Hofhaltung nach dem Vorbilde des Roi Soleil umgeformt hatte, auch seinen Schloßpark nach Versailler Muster anlegen zu lassen. Der Hofgarten wurde also in streng französischem Sinne gestaltet. In der Achse des Schlosses wurde im Anschluß an den cour d'honneur eine monumentale Avenue von 100 m Breite geschaffen, die noch heute mit ihren uralten Roßkastanien ein Wahrzeichen der Stadt bildet (Abb. i). Die Schloßfreiheit ist i km lang und nach dem Muster der aus derselben Zeit stammenden Straße „Unter den Linden'- zu Berlin angelegt. Bald darauf erhielt die Schloß- freiheit eine großzügige Erweiterung: Die Hauptachse wurde weit in den benach- barten Forst hinein verlängert und dieser zu einem höfischen Park nach Versailler Muster umgestaltet. Er nahm das Barock- schlößchen Monplaisir auf, das als Jagd- schloß und Operettentheater diente. Aus dem beigefügten Plan in Vogel- perspektive (Abb. 2) vom Jahre 1741 er- sieht man, daß der Schloßbau ursprüng- lich senkrecht zur Hauptachse projektiert war. Mit den seitlich anschließenden, ge- wissermaßen die Schloßflügel bildenden Laubengängen, die von luftigen Garten- häuschen unterbrochen sind, und mit dem angegliederten Heckenwerk bildet das Lustschloß eine so vollendete Raum- schöpfung, daß es schwer verständlich ist, warum dieser Entwurf nicht zur Ausfüh- rung kam. Die Abb. 3, über 50 lahre später datiert, bietet Anhalt, wie das Pro- jekt ausgeführt wurde.


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