. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. ob auch dieser Typus griechischen Ursprunges sei. Pausanias sah auf Isthmos drei Poseidon-Statuen mit dem Fusse auf den attributiven Delphin gesetzt (K. Lange, S. 35/6), und man hat geglaubt, dass die Statue in Dresden eine Kopie des von ihm in Antikyra gesehenen Tempelbildes sei. Ich muss die Entscheidung der Frage Berufeneren überlassen. Mir scheint indessen melir als wahrscheinlich, das die Römer das Motiv des aufgestützten Fusses als eine fertig ausgebildete Herrscher- stellung von ihren hellenistischen Voi-gängern übernahmen. Sie benutzten


. Acta Societatis Scientiarum Fennicae. Science. ob auch dieser Typus griechischen Ursprunges sei. Pausanias sah auf Isthmos drei Poseidon-Statuen mit dem Fusse auf den attributiven Delphin gesetzt (K. Lange, S. 35/6), und man hat geglaubt, dass die Statue in Dresden eine Kopie des von ihm in Antikyra gesehenen Tempelbildes sei. Ich muss die Entscheidung der Frage Berufeneren überlassen. Mir scheint indessen melir als wahrscheinlich, das die Römer das Motiv des aufgestützten Fusses als eine fertig ausgebildete Herrscher- stellung von ihren hellenistischen Voi-gängern übernahmen. Sie benutzten es aber geradezu als ein offizielles Symbol für ihre po- litische Machtstellung, indem sie durch den Delphin oder das Schiffsvordeiteil, durch Waffen oder den Erdglobus unter den Füssen Poseidons, Mars' oder der Victoria ihi'e weltbeherrschende See- und Landmacht bezeichneten. Schliesslich konstatieren wir noch eine letzte Etappe in der Entwickelung der Standform als Triumphmotiv, nämlich die Aufstützung des Fusses auf die Leiber von besiegten, sogar bisweilen enthaupteten Feinden, also den leicht begreiflichen Ausdruck des Herrschens über Unterworfene. Aber selbst in dieser Brutalität offenbart sich gewissermassen die Masshaltung der antiken Kunst. Denn Bilder der ei'wähnten Art findet man (meines Wissens) nur bei späten und verhältnismässig anspruchslosen Statuetten (Abb. 125: die ältere Faustina mit den Attributen der Fortuna und Victoria, Mai-mor aus der Samml. Dattari in Kairo; nach dem Auktionskatalog v. J. 1912, Taf. 37), auf Sarkophag- reliefs (z. B. Reinach I, Abb. S. 85), Gemmen (Furtwängler, Taf. 21, 37, 38, 43—45; wolil alle römischen Ursprunges) und Münzen des IV. und V. Jahrb. n. Chr., wo die römische Siegesgöttin oder der Kaiser den Fuss auf Gefangene setzt {Abb. 126, Münze des Oonstan- tinus II; nach Baumeister I, S. 400; vgl. auch K. Lange, S. 22 fg., u. Sittl: Die Gebärden der Griechen und Römer, S. 348). Wie wir sehen werden, war die


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