. Deutsche Forstbotanik, oder, Forstlichbotanische Beschreibung aller deutschen Waldhölzer. Woody plants; Wood. 231. Die „Pfropfung" ist zwar eine im grossen Forsthaushalte nur selten vorkommende Vermehrungsmethode. Indessen ver- dient sie vermöge ihrer Nützlichkeit doch eine kurze Abhandlung. Man versteht unter Pfropfung den Ersatz von Zweigen einer Holzart (des Wildlings, der Unterlage) durch solche einer verwandten (des Edelreises), vor- genommen unter Umständen welche den letztern erlauben auf erstem fest- und weiter zu wachsen. Letzteres natürlich wesentlich begünstigt, wenn, nachdem
. Deutsche Forstbotanik, oder, Forstlichbotanische Beschreibung aller deutschen Waldhölzer. Woody plants; Wood. 231. Die „Pfropfung" ist zwar eine im grossen Forsthaushalte nur selten vorkommende Vermehrungsmethode. Indessen ver- dient sie vermöge ihrer Nützlichkeit doch eine kurze Abhandlung. Man versteht unter Pfropfung den Ersatz von Zweigen einer Holzart (des Wildlings, der Unterlage) durch solche einer verwandten (des Edelreises), vor- genommen unter Umständen welche den letztern erlauben auf erstem fest- und weiter zu wachsen. Letzteres natürlich wesentlich begünstigt, wenn, nachdem das Edelreis angewachsen, die übrigen oder neu entstehenden Aeste und Reiser (das Wildholz, die Piäuber) nachhaltig fern gehalten werden. Es gibt der Pfropfmethoden mancherlei. Sie haben so ziemlich alle nach Zeit und Umständen ihre Berechtigung. Bei der gewöhnlichen Spaltpfropfung der Laubhölzer sind die Pfropfreiser um so geneigter zum Anschlagen, je kürzer vor dem Austreiben im Frühjahre man sie geschnitten hat. Indessen schlagen auch wohl aufbewahrte früher, selbst im November geschnittene Reiser an. Handelt es sich darum eine Holzart möglichst bald zum Blühen und Tragen zu bringen, so vermeidet man üppig aufschiessende Haupt- oder gar Wasserschosse zu wählen, während Wahl kräftiger gerader Hauptschosse am Platz, wenn die Aufgabe rasche Vermehrung und Entwicklung einer neuen oder werthvollen Holzart ist. Im Februar und März, d. h. ehe sich die Rinde zu lösen beginnt, wird die Pfropfung vorgenommen. Die überflüssigen Aeste zu pfropfender Bäume hatte man, um unnöthige Saft- zersplitterung zu vermeiden, bereits im vorhergehenden Winter gekürzt. Sind die Aeste oder ein zu veredelnder junger Stamm viel stärker als die Pfropfreiser, so setzt man deren mehrere ein. Hauptbedingung des Gelingens ist dass der Bast des Reises genau neben den der Unterlage (des Wildlings) zu stehen Please note that these images are extracted from scanned page imag
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