. Das mikroskop : Theorie, gebrauch, geschichte und gegenwärtiger zustand desselben . , die stark divergirende Richtung der Strah-len dergestalt abzuändern, dass sie fast parallel oder doch nur wenig di-vergirend ins Auge gelangen. Ist diese den Strahlen ertheilte Richtungübereinstimmend mit jener der Lichtstrahlen von Körpern, die sich ineiner dem deutlichen Sehen entsprechenden Entfernung befinden, dannwird von ihnen ein ebenso deutliches Bild des Objectes auf der Netz-haut entstehen, wie von letzteren. Man erkennt dies deutlich bei Ver^gleichung von Fig. 48 und Fig. 49. In Fig. 48 fällt das


. Das mikroskop : Theorie, gebrauch, geschichte und gegenwärtiger zustand desselben . , die stark divergirende Richtung der Strah-len dergestalt abzuändern, dass sie fast parallel oder doch nur wenig di-vergirend ins Auge gelangen. Ist diese den Strahlen ertheilte Richtungübereinstimmend mit jener der Lichtstrahlen von Körpern, die sich ineiner dem deutlichen Sehen entsprechenden Entfernung befinden, dannwird von ihnen ein ebenso deutliches Bild des Objectes auf der Netz-haut entstehen, wie von letzteren. Man erkennt dies deutlich bei Ver^gleichung von Fig. 48 und Fig. 49. In Fig. 48 fällt das Bild auf v hin^ter die Netzhaut, weil die Strahlen des Objectes a zu stark divergirendins Auge gelangen. Ist dagegen, wie in Fig. 49, die Linse AB zwischendas Object und das Auge eingeschoben, dann wird die Divergenz der insi 94 Wirkung einer Linse. Auge tretenden Strahlen so abgeändert, als befände sich das Object nichtin a, sondern irgendwo in x, in einer dem deutlichen Sehen entsprechen-den Entfernung. Deshalb fällt nun das Bildchen in v gerade auf dieNetzhaut. Fig. Von der Richtigkeit dieserAuffassung kann man sich ganzeinfach übeizeugen, ,indem maneine kleine Oeffnung in ein Kar-tenblatt macht und diese in ge-ringer Entfernung vom Augehält. Die Oeffnung wird sichvergrössert darstellen. Den Rän-dern jedoch fehlt es so sehr analler Schärfe und Bestimmtheit,dass es nicht gelingt, die Formderselben zu erkennen; denn diedreieckige oder viereckige Oeff-nung wird fast eben so rundsich darstellen, als wäre sie mit einer Stecknadel oder Nähnadel gemachtworden. Bringt man aber eine Linse mit passendem Focus zwischenAuge und Karte, dann tritt die Gestalt der Oeffnung ganz deutlich her-vor und ihre Ränder erscheinen scharf. Gleichwohl erscheint sie umnichts grösser als früherhin, vielmehr selbst etwas kleiner; denn das Dif-fusionsbild, welches bei Abwesenheit der Linse auf der Netzhaut ent-stand , nahm wirklich einen grösseren Raum ein, als das scharfe wahreBi


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