. Timbuktu; Reise durch Marokko, die Sahara und den Sudan, ausgeführt im Auftrage der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland in den Jahren 1879 und 1880 . as aus weiterkommen kann. Ich ersuchte beim Premierminister umAudienz, derselbe war aber krank, und so konnte ich auchnicht dem Sultan vorgestellt werden, was mich viel wenigerschmerzte als meine Begleiter. Wiederholt sah ich denUebungen der Soldaten zu auf dem grossen Platz ausser-halb der Stadt; wer das Einexerciren europäischer Regi-menter gewöhnt ist, kann bei diesem Anblick kaum ernstbleiben. Wie bei uns erregten aber diese Uebungen
. Timbuktu; Reise durch Marokko, die Sahara und den Sudan, ausgeführt im Auftrage der Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland in den Jahren 1879 und 1880 . as aus weiterkommen kann. Ich ersuchte beim Premierminister umAudienz, derselbe war aber krank, und so konnte ich auchnicht dem Sultan vorgestellt werden, was mich viel wenigerschmerzte als meine Begleiter. Wiederholt sah ich denUebungen der Soldaten zu auf dem grossen Platz ausser-halb der Stadt; wer das Einexerciren europäischer Regi-menter gewöhnt ist, kann bei diesem Anblick kaum ernstbleiben. Wie bei uns erregten aber diese Uebungen daslebhafteste Interesse der weiblichen Bevölkerung aus denuntern Klassen, und eine Menge Frauen hockten halbe Tagelang im Jreien und lugten aus ihren grossen Kopftüchernauf das grellroth gekleidete Militär. Am 3. Januar kamein Kurier von Tanger mit einem Pack Briefe und Zeitungenfür mich, eine hochwillkommene Gabe. In den Bazarenkaufte ich die verschiedensten Artikel, von denen ich an-nehmen konnte, dass ich sie späterhin als Geschenke ver-werthen kann und die ich hier besser und billiger bekamals irgendwo anders in Marokko. Besonders waren es. Ein maurisches Frühstück. 149 Hayaks (die grossen togaartigen Tücher für Männer), fernerTcleine Seidentüclier, rothe Kapuzen (sogenannte Fez oderTarbiiscli), Räiicherholz, Rosenöl in kleinen zugesiegeltenGlasfläschclien u, s. w. Einen sehr hübschen Ueberblick über die Stadt hat manvon der südlich gelegenen Bastion, einem ehemals armirtenThurm, einem Lieblingspunkt der Spaziergänger in Fäs, so-weit dort ül)erhaupt spazieren gegangen wird. Promenadenund öffentliche Anlagen gibt es in keiner marokkanischenStadt; der Marokkaner kennt überhaupt das Promenirennicht. Wenn er nicht zu Hause ist, geht er in die Bazareoder Fundäqs, um sich mit seinen Freunden zu der fanatischen Sekte der Es-Senusi laufen auchliier herum, und man thut gut, diesen mit einer gewissenOstentation zerlumpt und schmuzig e
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