. Abhandlungen der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 719 liegt sehr nahe. In der That ist diese Sitte bei sehr vielen noch jetzt lebenden Stämmen in grösster Ausdehnung in Uebimg. Früher wird der Gedanke wahrscheinlich noch häufiger verwirklicht worden sein. Mit der Länge der Fixirung ergibt sich, auch ohne alle Ab- sicht, eine Steigerung der Deformation. Die Wölbang des Hinterhaupts wird immer mehr abgeplattet". Diese „Bretter", auf welche die Kleinen gebunden werden, sind aber nichts anderes als Tragvorrichtungen und Schutzapparate für das Kind, welche mit diesem n


. Abhandlungen der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 719 liegt sehr nahe. In der That ist diese Sitte bei sehr vielen noch jetzt lebenden Stämmen in grösster Ausdehnung in Uebimg. Früher wird der Gedanke wahrscheinlich noch häufiger verwirklicht worden sein. Mit der Länge der Fixirung ergibt sich, auch ohne alle Ab- sicht, eine Steigerung der Deformation. Die Wölbang des Hinterhaupts wird immer mehr abgeplattet". Diese „Bretter", auf welche die Kleinen gebunden werden, sind aber nichts anderes als Tragvorrichtungen und Schutzapparate für das Kind, welche mit diesem nicht nur bequem irgend wo aufgestellt und angelehnt werden können, möglichst ohne dass das Kind äusseren Verletzungen ausgesetzt wäre, sondern welche auch, am Kopf- und Fussende. Fig. 34. Indianische Wiege. (Cape Breton.) (Nach 0. T. Mason.) aufgehängt, als „Wiegen" der Kinder dienen, Fig. 34. Es sind thatsächlich trans- portable Wiegen, in welchen die Kinder überall hin von der Mutter mitgenommen werden können. Herr 0. T. Mason') hat eine vortreffliche Abhandlung über diese transportablen „Wiegen" der Indianer veröffentlicht, reich mit Abbildungen der verschiedenen Wiegen- formen der einzelnen Indianerstämme illustrirt. Diese Wiegen sind stets aus einem festen Material, aus Brettern oder Stäben, welche ein Gerüst bilden, hergestellt. Das Gerüst ist dann ausgepolstert, mit einem Ueberzug aus Fell u. ä. versehen, in welchen die Kinder so fest eingebunden werden, ähnlich wie unsere „Wickelkinder", dass sie nicht herausfallen können. Zum Transport der Kinder hängen die Mütter diese transportablen Wiegen, z. B. an einem Riemen über die Stirn gehalten, auf den Rücken, wie bekanntlich die amerikanischen Indianer auch sonst vielfach Lasten tragen, Fig. 35 1. ^) Otis T. Mason, Cradles of the American aborigines. Annual Report of the Smithsonian Institution. 1889. Part II, S. 161 ff. Washington ü. S. 92*. Please note that these images


Size: 1698px × 1471px
Photo credit: © Library Book Collection / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bhlconsortium, boo, bookcollectionbiodiversity, bookleafnumber843