. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 355 an dieselbe, also nicht selbständig; auch bei den Säugern verknöchern sie, aber in anderer Weise, nämUch selbständig, von eigenen Knochen- kernen aus, die dann erst später (sekundär) mit der Diaphyse ver- schmelzen. Demnach kämen nur den Säugern selbständige knöcherne Epiphysen zu, und der in der Jugendzeit die verknöchernden Epiphysen und Diaphysen trennende, das Längenwachstum besorgende Epiphysen- fugenknorpel wäre durchaus eine ihnen eigentümliche Erscheinung. Füge ich dem noch hinzu, daß auch in der entwickelungsgesc


. Anatomischer Anzeiger. Anatomy, Comparative; Anatomy, Comparative. 355 an dieselbe, also nicht selbständig; auch bei den Säugern verknöchern sie, aber in anderer Weise, nämUch selbständig, von eigenen Knochen- kernen aus, die dann erst später (sekundär) mit der Diaphyse ver- schmelzen. Demnach kämen nur den Säugern selbständige knöcherne Epiphysen zu, und der in der Jugendzeit die verknöchernden Epiphysen und Diaphysen trennende, das Längenwachstum besorgende Epiphysen- fugenknorpel wäre durchaus eine ihnen eigentümliche Erscheinung. Füge ich dem noch hinzu, daß auch in der entwickelungsgeschicht- lichen Literatur diese Auffassung zum Ausdruck kommt — so z. B. bei Braus, der in seiner Darstellung von der Entwickelung des Extremi- tätenskelettes der Wirbeltiere Epiphysen nur bei den Säugern kurz erwähnt, oder bei Schauinsland, der bei der Besprechung der Ver- knöcherung der Säugerwirbel sagt: „Diese Epiphysenstücke sind cha- rakteristisch für die Säugetiere; da ihnen bei den anderen Wirbeltieren nichts an die Seite gesetzt werden kann, so ist man über ihre phylo- genetische Herkunft bis jetzt noch völlig im Unklaren" — so glaube ich genug Belege für die Richtigkeit meiner von der herrschenden An- schauung gegebenen Darstellung beigebracht zu haben. Die mitgeteilte Auffassung ist nun aber durchaus nicht richtig. Die erste- gegen dieselbe spre- chende Beobachtung machte ich vor kurzem an den Skelettresten einer Echse, die mir zur Bestimmung über- geben wurden und die sich als von einem Varanus griseus stammend er- wiesen. An dem Humerus, der in neben- stehender Fig. 1 in natürlicher Größe abgebildet ist (a in ventraler, b in dorsaler Ansicht), sind zwei bereits verknöcherte, von der Diaphyse noch getrennte Epiphysen vorhanden, eine proximal (e,), eine distal (e„). Beide Epiphysen stellen die Gelenkenden des Skelettstückes dar, ihre Trennung von der Diaphyse geschieht äußer- lich durch sehr gut ausgebildete Epiphysenlin


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