. Die Rohstoffe des Pflanzenreichs : versuch einer Technischen Rohstofflehre des Pflanzenreiches. Botany, Economic. 346 Siebzehnter Abschnitt. Fasern. Farbenänderungen, welche Salzsäure + Phlorogluzin bei der besseren Sorte hervorbringen, nur treten begreiflicherweise die Farbentöne wegen der starken Eigenfärbung der Faser nicht mit solcher Deutlichkeit wie bei jener hervor. Wie die mikroskopische Untersuchung lehrt, so ist die von der Ostküste Madagaskars kommende Sorte von jener verschieden, welche von der Westküste kommt (Fig. 93, 94). Die Bastbündel der ersteren sind reicher an Bastzellen


. Die Rohstoffe des Pflanzenreichs : versuch einer Technischen Rohstofflehre des Pflanzenreiches. Botany, Economic. 346 Siebzehnter Abschnitt. Fasern. Farbenänderungen, welche Salzsäure + Phlorogluzin bei der besseren Sorte hervorbringen, nur treten begreiflicherweise die Farbentöne wegen der starken Eigenfärbung der Faser nicht mit solcher Deutlichkeit wie bei jener hervor. Wie die mikroskopische Untersuchung lehrt, so ist die von der Ostküste Madagaskars kommende Sorte von jener verschieden, welche von der Westküste kommt (Fig. 93, 94). Die Bastbündel der ersteren sind reicher an Bastzellen und differenzieren sich schärfer gegen- über den diese Bündel trennenden Grundgewebszellen. Der Raphiabast von Madagaskar wird im Gartenbau verwendet, wo er sich wegen größerer Geschmeidigkeit zum Binden mehr als Lindenbast bewährt. Zu diesem Zwecke können beide Sorten von Raphiabast verwendet werden. Zu Flechtarbeit, leichten Hüten läßt sich bloß die bessere, von der West- in den Heimatländern dient der Raphiabast seit alter Zeit den Eingeborenen als Bekleidungsstoff. Gewöhnlich findet man angegeben, da,ß Rajjhia vini- fera^) den Raphiabast liefere. Diese Palme kommt im äqua- Vergr. 350. Querschnitt durch die Faser von Än^Äj« torialen Teile WestafrikaS vinifera. cp Epidermis, bb Bastbündel. sh unterhalb der häufiff VOr fKonffO Loan^'O Oberhaut und zwischen den Bastbündeln gelegenes Parenchym. (Nach T. F. Hanausek.) Gabun); scit alters her Wird dort von den Eingeborenen die Haut der Blätter abgezogen, in feine Fäden gespalten und zur Her- stellung von Geweben verwendet. Eine mikroskopische Charakteristik des von Raphia vinifera ab- stammenden Raphiabastes verdanken wir T. F. Hanausek^). Im wesent- lichen ist dieser sogenannte Bast so wie der von R. pedunculata gebaut, doch ist das Mesophyll reicher entwickelt, was sich in den breiten, parenchymatischen Zellmassen ausspricht, welche sich zwischen den Bast- bündeln ausbreiten (Fig. 95), und


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