. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. Von den elementaren Lebensäußerungen. 221 umher, solange sie nicht gestört werden. Verändert man nunmehr die Zusammensetzung des Mediums, indem man das Wasser durch Zu- satz von Kalihiuge sehr schwach alkalisch macht, so beobachtet man folgendes. Die Amöben ziehen sich zunächst sämtlich wieder kugelig zusammen, aber bald darauf treten an den Kugeloberflächen feine, spitze Pseudopodien hervor (Fig. 78 d), die länger und länger werden und schließlich wie lange, spitze Dornen erscheinen. So nehmen die Amöben im Lauf


. Allgemeine Physiologie; ein Grundriss der Lehre vom Leben. Physiology; Biology. Von den elementaren Lebensäußerungen. 221 umher, solange sie nicht gestört werden. Verändert man nunmehr die Zusammensetzung des Mediums, indem man das Wasser durch Zu- satz von Kalihiuge sehr schwach alkalisch macht, so beobachtet man folgendes. Die Amöben ziehen sich zunächst sämtlich wieder kugelig zusammen, aber bald darauf treten an den Kugeloberflächen feine, spitze Pseudopodien hervor (Fig. 78 d), die länger und länger werden und schließlich wie lange, spitze Dornen erscheinen. So nehmen die Amöben im Laufe von etwa 15—20 Minuten die Gestalt einer sehr charakteristischen Amöbenform an, die unter dem Namen Amoeba radiosa (Fig. 78 ß,/") als besondere, sehr gut abgegrenzte Amöben- form in der Systematik bekannt ist, und in dieser Form, deren Be- wegungen sehr träge sind, verharren die Amöben, solange die alkalische Beschaffenheit des Mediums andauert. Bringt mau sie wieder in ihr gewöhnliches Wasser, so wandelt sich ihre Gestalt allmählich wieder zu der gewöhnlichen Limax-B'orm um. Ganz ähnlich verhalten sich manche Schimmelpilze, die man an das Leben in konzentrierten. Fig. 78. Amoeba limax. a kontrahiert; b im Beginn der Pseudopodienbildung (Proteus-Form); c gewöhnliche Limax-Form; d. e, /"Formen nach Zusatz von Kalilange; d im Beginn der Einwirkung, e, f Radiosa-Formeu. Salzlösungen gewöhnen kann, wenn diese genügend Nährstoffe für den Mucor enthalten. Die Pilzfäden werden alsdann in der Regel bedeutend dünner und schlanker als in gewöhnlichem Wasser. Eine sehr interessante, zwar nicht die Form, sondern die Farbe der Organismen betreffende Anpassung haben vor kurzem Engelmann und Gaidukov^) gefunden und experimentell studiert, das ist die Farbenveränderung der Oscillarienfäden unter dem Einfluß von farbigem Licht. Bei diesen Versuchen hat sich eine Gesetz- 1) N. Gäidukov: „Ueber den Einfluß farbigen Lichts auf die Färbung lebende


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