. Die Gartenwelt . Doronicum Clusii. gestalteter Charaktere mit einer edlen, starken Sprache, die, was sie sagen will, laut und deutlich sich zu sagen getraut; alles Zweideutige, Sinnliche und das banale Beiwerk, jeder phantastische Trödel ist daher auf der Freilichtbühne aus- geschlossen. Demzufolge kommen für das Naturtheater, wenn es zu einem erbauenden und veredelnden Genuß führen soll, in erster Linie klassische Dichtungen, deren Handlungen sich im Freien abspielen, in Betracht, und unter diesen vorzugs- weise altgriechische Tragödien von Aischylos und Sophokles mit ihren intermittierende


. Die Gartenwelt . Doronicum Clusii. gestalteter Charaktere mit einer edlen, starken Sprache, die, was sie sagen will, laut und deutlich sich zu sagen getraut; alles Zweideutige, Sinnliche und das banale Beiwerk, jeder phantastische Trödel ist daher auf der Freilichtbühne aus- geschlossen. Demzufolge kommen für das Naturtheater, wenn es zu einem erbauenden und veredelnden Genuß führen soll, in erster Linie klassische Dichtungen, deren Handlungen sich im Freien abspielen, in Betracht, und unter diesen vorzugs- weise altgriechische Tragödien von Aischylos und Sophokles mit ihren intermittierenden Chören, wie sie Schiller in seiner „Braut von Messina" so meisterhaft wiedereinführte. Einen Versuch großen Stils, das Naturtheater einem zahl- reichen Publikum aus der Umgebung von Düsseldorf und Köln vorzuführen, unternahm ausgangs Juni vorigen Jahres das Düsseldorfer Schauspielhaus. Wie geschaffen für diesen Zweck, war inmitten des über 250 Morgen großen Königlichen Parkes zu Benrath am Rhein, der von mir angewiesene, im tiefsten Waldesfrieden gelegene, 105 m lange und 30 m breite hippodromförmige Platz, eine ehemalige Reitbahn, um- schlossen von alten Eichen- und Buchenbeständen und einer zweireihigen Lindenallee. Die Linden wurden, dem französischem Geschmack entsprechend, früher in der Richtung des um den Platz führenden Weges fächerförmig geschnitten und bilden jetzt eine dichte, eine vorzügliche Akustik schaffende Laub- wand. Auch die Wahl des zur Aufführung gelangten Dramas von Sophokles, „Antigone", war als eine glückliche zu be- zeichnen. Eine breite Freitreppe führte zu dem Tor der


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