Archive image from page 45 of Die Fauna südwest-Australiens Ergebnisse der. Die Fauna südwest-Australiens. Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905 diefaunasdwest0101mich Year: 1907 36 W. Michaelsen, ursprüngliche Wald entsteht wieder aus der Asche, nein, eine ganz andere Vegetationsform, die Grassteppe. Für den Wald ist solch ein Brandgebiet endgültig verloren. Ganz anders die Wald- und Buschbrände in Australien. Beobachtet haben wir allerdings hier nur ganz kleine Waldfeuer; wir waren hier ja während der feuchten Winterszeit; aber frisch abgebrannte Partien haben


Archive image from page 45 of Die Fauna südwest-Australiens Ergebnisse der. Die Fauna südwest-Australiens. Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905 diefaunasdwest0101mich Year: 1907 36 W. Michaelsen, ursprüngliche Wald entsteht wieder aus der Asche, nein, eine ganz andere Vegetationsform, die Grassteppe. Für den Wald ist solch ein Brandgebiet endgültig verloren. Ganz anders die Wald- und Buschbrände in Australien. Beobachtet haben wir allerdings hier nur ganz kleine Waldfeuer; wir waren hier ja während der feuchten Winterszeit; aber frisch abgebrannte Partien haben „Black boys' im Walde bei Wooroloo. wir mehrfach gesehen. Ein solches Feuer fegt über den niedrigen Busch, alles niedrige Krautwerk vernichtend, und klettert an den höheren Bäumen in die Höhe, die meist harzige Borke und das Blattwerk prasselnd ver- zehrend. Schwarz und kahl wird das Gebiet; aber im nächsten Frühjahr sproßt alles wieder. Die nur äußerlich angekohlten Eucalypten, Blackboys, Akazien etc. treiben aus dem unbeschädigten Kern wieder frisches Grün hervor. Die in der Erde geschützt ruhenden Keime des Unterholzes schaffen eine neue niedere Vegetation. Unberührt durch das Feuer steht Wald und Busch wieder vor uns. Die Vegetation hat sich gleichsam dem regelmäßigen Auftreten derartiger Brände angepaßt. Die Anpassung geht aber noch weiter. Manche Pflanzen bedürfen anscheinend sogar der Hitze eines Waldbrandes, um sich fortpflanzen zu können. So keimen z. B. die dick- und hartschaligen Samen einiger Leguminosen überhaupt nur, nach- dem sie einer großen Hitze ausgesetzt worden sind. (Um sie zum Keimen zu bringen, muß man sie in kochendes Wasser werfen.) Diese Pflanzen sind also geradezu auf den Waldbrand angewiesen.


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