. Das Leben der Griechen und Römer : nach antiken Bildwerken. llungen, wobei es abergleichzeitig darauf ankam, dass die Bewegungengefällig und anständig waren. Die Ringschule hattegewisse Regeln, welche die Kämpfer nicht über-schreiten durften. Mit unseren humaneren Ansichtenstimmen dieselben freilich nicht überein, denn eswar zwar im Alterthum, wie auf unseren Turn-plätzen, das Schlagen des Gegners verboten, nichtaber das Stossen {<od-in ;)^ das gelegentliche Um-knicken der Finger und Zehen, um den Gegner ander Fortsetzung des Kampfes zu hindern, sowie das Umschlingen desHalses mit den


. Das Leben der Griechen und Römer : nach antiken Bildwerken. llungen, wobei es abergleichzeitig darauf ankam, dass die Bewegungengefällig und anständig waren. Die Ringschule hattegewisse Regeln, welche die Kämpfer nicht über-schreiten durften. Mit unseren humaneren Ansichtenstimmen dieselben freilich nicht überein, denn eswar zwar im Alterthum, wie auf unseren Turn-plätzen, das Schlagen des Gegners verboten, nichtaber das Stossen {<od-in ;)^ das gelegentliche Um-knicken der Finger und Zehen, um den Gegner ander Fortsetzung des Kampfes zu hindern, sowie das Umschlingen desHalses mit den Händen. Auch das Zusammenrennen mit den Köpfengegeneinander (rrvfaouTTety tu /nhojTru) war gestattet, wenn nicht viel-leicht darunter ein Aneinanderdrängen der Stirnen zu verstehen seinsollte, eine ja auch auf unseren Ringplätzen erlaubte Stellung. Dieseletztere Art des Kampfes glauben wir auf einem Vasenbilde der Bla-casschen Sammlung TMusee Blacas T. I. pl. 2, vergl. eine ähnlicheDarstellung im Museo Pio Clementino Vol. V. pl. 3j) zu Fic- 260. GYMNASTIK UND AGONISTIK: DER RINGKAMPF. 287 WO zwei nackte Ringkämpfer, mit den Köpfen gegeneinander gestemmt,sich an den Armen zu fassen trachten. — Die Griechen unterschiedennun zwei Arten des Ringkampfes, nämhch denjenigen, in welchem dieRinger aufrecht stehend einander niederzuwerfen strebten (nü).i, uod^i].uodia und niedergeworfen sich zu einem neuen Kampfe der Gegner in einem und demselben Kampfe dreimal nieder-geworfen, so musste er sich besiegt erklären. Die andere Art desRingkampfes bildete die Fortsetzung des ersteren und bestand darin-dass, sobald der eine Ringer zu Boden gefallen war, der andere aberauf ihm liegend jenen am Aufstehen zu hindern strebte, sie in dieserliegenden Stellung den Kampf fortsetzten [a)Jydi]atz^ ). BeideGattungen des Kampfes wurden nach gewissen Kunstgriffen ausgeführt,welche vorzugsweise den Zweck hatten, den Gegner am freien Ge-brauch der Arme und


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