. Die Gartenwelt. Gardening. 470 Die Gartenwelt. XXVI, 46 haben zuweilen bei uns zwei Theorien: „Ihr hoher Verdienst bewirkt hohe Leistung; 2. hoher Verdienst bewirkt niedrige Leistung". Die erste Theorie wenden die Produzenten an, sobald es sich um ihren eigenen Verdienst handelt; die zweite, wenn an den Verdienst der Arbeiter gedacht wird. „Der Produzent ist desto fleißiger, je mehr er verdient; der Arbeiter desto fauler, je mehr er verdient". — In Wirklichkeit liegen die Dinge aber nicht so einfach. Es gibt Arbeiter, die eher aussetzen, wenn sie viel verdienen; es gibt aber auch A


. Die Gartenwelt. Gardening. 470 Die Gartenwelt. XXVI, 46 haben zuweilen bei uns zwei Theorien: „Ihr hoher Verdienst bewirkt hohe Leistung; 2. hoher Verdienst bewirkt niedrige Leistung". Die erste Theorie wenden die Produzenten an, sobald es sich um ihren eigenen Verdienst handelt; die zweite, wenn an den Verdienst der Arbeiter gedacht wird. „Der Produzent ist desto fleißiger, je mehr er verdient; der Arbeiter desto fauler, je mehr er verdient". — In Wirklichkeit liegen die Dinge aber nicht so einfach. Es gibt Arbeiter, die eher aussetzen, wenn sie viel verdienen; es gibt aber auch Arbeiter, für die ein höherer Lohn ein Anreiz zu er- höhter Leistung ist. Ebenso gibt es Produzenten, die sich erst wirklich anstrengen, wenn die Preise lohnend sind, während andere — und das trifft auch bei Obst- und Gemüseproduzenten zu — sich mit einer bequemeren, exten- siveren Wirtschaftsführung begnügen, falls sie damit bei hohen Preisen genügend verdienen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Der anerkannte Volkswirtschaftler Max Schippel schrieb bereits vor längerer Zeit einmal, daß fast allgemein Anzeichen eines größeren Meinungsumschwungs zu beobachten seien, dergestalt, daß zwischen der Produktion (den Produktions- leitern), den Monopolisten der Produktionsmittel (den Pro- duzenten im engeren Sinne) einerseits und den Arbeitern andererseits doch solidarische Zusammenhänge be- stehen. Während der abstrakte Konsumentenstandpunkt auf dem Grundsatze basiert: „Keine Sperre oder Hemmung mehr gegen den allein allgemeinnützlichen billigsten Bezug", nennt Schippel eine Reihe von Autoren, die mit geradezu program- matischen Aeußerungen vertreten sind und die in durch- dachtem Erfassungsniederschlag den bloßen Konsumenten- standpunkt verlassen und sogar offen dagegen auftreten. „Die schlechte Sitte, stets den billigsten Preisen nachzujagen, wird der einsichtsvolle Verbraucher jenen überlassen, die da allem sozialen Ver- ständnis abhold sin


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