. Biologisches Zentralblatt. Biology. Goebel, Induzierte oder autonome Dorsiventralität bei Orchideenluftwurzeln? 0[5 ersten Keimungsstadium und der Infloreszenz, keine besonderen Eintrittsstellen für Kohlensäure hat. Die Kohlensäureaufnahme (teils mit Wasser, teils direkt durch die Zellmembranen ^^)) wird demgemäß auch eine langsame sein — schon dadurch ist das lang- same Wachstum der Pflanze erklärlich. — Die Haftorgane des Hypokotyls treten auf in Gestalt zahl- reicher, nur auf der Sohle gebildeter Zellscheiben, deren Zellen protoplasmareich und vielfach nach unten vorgewölbt sind (Fig. 4).


. Biologisches Zentralblatt. Biology. Goebel, Induzierte oder autonome Dorsiventralität bei Orchideenluftwurzeln? 0[5 ersten Keimungsstadium und der Infloreszenz, keine besonderen Eintrittsstellen für Kohlensäure hat. Die Kohlensäureaufnahme (teils mit Wasser, teils direkt durch die Zellmembranen ^^)) wird demgemäß auch eine langsame sein — schon dadurch ist das lang- same Wachstum der Pflanze erklärlich. — Die Haftorgane des Hypokotyls treten auf in Gestalt zahl- reicher, nur auf der Sohle gebildeter Zellscheiben, deren Zellen protoplasmareich und vielfach nach unten vorgewölbt sind (Fig. 4). Sie scheiden offenbar eine Klebesubstanz aus, welche das Hypo- kotyl anheftet, vielfach sieht man z. B. der Sohle kleine Lebermoose fest ankleben. Morphologisch stellen diese Haftorgane, die später von N. Bernard und Burgeff auch — wenngleich, wie es scheint, meist in einfacherer Ausbildung — bei den Hypokotylen anderer Orchi- deen aufgefunden worden sind — offenbar eine eigenartige Ausbildung bezw. Neubildung von „Wurzel- haaren" dar. Der einzige ähnliche Fall, der mir bekannt ist, findet sich bei einigen epiphytischen Leber- moosen aus der großen Gattung Lejeiinea, welche gleichfalls aus Rhizoiden Haftscheiben entwickelt haben ^'^). Bei Tacniophyllicni scheinen die Haftscheiben stärker entwickelt zu sein als bei den Hypokotylen anderer Orchideen, bei denen sie später gefunden wurden. Sie treten auf dem Hypokotyl in großer Zahl auf (vgl. die Flächenansicht Fig. 4 /). Li Flächenansicht fallen zunächst die oben erwähnten protoplasma- reichen Zellen auf, die in wechselnder Zahl vorhanden sind. Ihrer Anordnung nach sind sie aus Teilung einer Zelle hervorgegangen. Sie können alle zu Rhizoiden auswachsen, so dass diese dann büschehg zusammenstehen. Umgeben ist die Scheibe von einem Kranz hellerer (proto- plasmaärmerer) Zellen. Unter der Scheibe sind noch Basalzellen^') vorhanden (in Fig. 4 7/7 punktiert, in Fig. 4 7T" mit X bezeichnet) in


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