. Die Reizbewegungen der Pflanzen. Plants. 110 IV. Helligkeit und Temperatur als Reizmittel. blütler. z. B. Raps (Brassica Napus) und Senf (Sinapis alba) zeigen dasselbe und mit ihnen viele andere (Abb. 36). An vergeilten jungen Pflänzchen findet man die Cotyledonen lange noch in der Knospen- lage, eng zusammengelegt. Manche entfalten sich im Dunkeln nie, z. B. die vom Buchweizen (Fagopja-um esculentum) (Sachs 1863), die meisten nur sehr verspätet. Kommen sie aber nicht zu spät ans Licht, so breiten sie sich bald aus. Bei den Bohnenkeimlingen (Phaseolus multiflorus) kann man einige besonders h


. Die Reizbewegungen der Pflanzen. Plants. 110 IV. Helligkeit und Temperatur als Reizmittel. blütler. z. B. Raps (Brassica Napus) und Senf (Sinapis alba) zeigen dasselbe und mit ihnen viele andere (Abb. 36). An vergeilten jungen Pflänzchen findet man die Cotyledonen lange noch in der Knospen- lage, eng zusammengelegt. Manche entfalten sich im Dunkeln nie, z. B. die vom Buchweizen (Fagopja-um esculentum) (Sachs 1863), die meisten nur sehr verspätet. Kommen sie aber nicht zu spät ans Licht, so breiten sie sich bald aus. Bei den Bohnenkeimlingen (Phaseolus multiflorus) kann man einige besonders hübsche Erscheinungen beobachten, die die Dunkel- keimlinge von den am Licht ent- \\'ickelten unterscheiden, und die ottenbar das Durchbrechen irgend- welcher verdunkelnder Decken er- leichtern. So wird bei ihnen nicht nur der Stengelteil, der die ersten Blätter trägt, im Dunkeln 3—4 mal so lang als am Lichte, sondern es wächst auch der Stengelteil über den Primärblättern ganz beträchtlich, so daß nach 14 Tagen eine Gesamtlänge von 40—50 cm erreicht wird, wäh- rend gleiclialte Lichtkeimlinge nur 10—15 cm lang sind. Die Stiele der Priniärblätter wachsen gleichfalls im Dunkeln sehr viel länger. Auch bleiben sie fast vertikal aufgerichtet, während sie am Lichte nahezu hori- zontal stehen. Dadurcli wird gleicli- falls der Widerstand in Erde, ab- gefallenem Laub u. dgl. vermindert. Ferner ist nicht nur die Spitze des Stengels mit der Endknospe, sondern aucli jedes Blatt an seinem Stiele abwärts gebogen, wälirend sie sich am Lichte aufrichten (Abb. 37 u. 38). Bei der Entwickelung vieler Sämlinge ist zu beobachten, daß der Keimstengel nicht geradeaus wächst, sondern einen scharfen Bogen macht. Die Krümmung entstellt dadurch, daß die eine Flanke der anderen im Wachstum vorauseilt. Man findet in den ersten Keimlingsstadien die Wurzel hervor- treten und sich mit Hilfe der Haargebilde auf ihrer Überfläche im Boden verankern. Auch die Samenschale liegt oft


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