. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 46 T)ie Gartenwelt. 635. Cineraria hybr. grandiflora (Einzelblüte), '/^ natürliche Größe. Fällen ein Viertel, unbestellt, und nahm ihn erst nach mehrjähriger Ruhe wieder in Bearbeitung. Aber auch dieses Mittel half nur eine Zeitlang; dann aber verarmte der Boden schließlich so sehr an Nährstoffen, daß seine Erträge auf das Empfind- lichste zurückgingen. Als nun die Not der Landwirte schon auf einen hohen Grad gestiegen war, gelang es unserem großen deutschen Chemiker Justus Liebig, ihnen die so sehnsüchtig er- wartete Hilfe zu bringen. Liebig setzte an die St


. Die Gartenwelt. Gardening. XVII, 46 T)ie Gartenwelt. 635. Cineraria hybr. grandiflora (Einzelblüte), '/^ natürliche Größe. Fällen ein Viertel, unbestellt, und nahm ihn erst nach mehrjähriger Ruhe wieder in Bearbeitung. Aber auch dieses Mittel half nur eine Zeitlang; dann aber verarmte der Boden schließlich so sehr an Nährstoffen, daß seine Erträge auf das Empfind- lichste zurückgingen. Als nun die Not der Landwirte schon auf einen hohen Grad gestiegen war, gelang es unserem großen deutschen Chemiker Justus Liebig, ihnen die so sehnsüchtig er- wartete Hilfe zu bringen. Liebig setzte an die Stelle des bisherigen, rein handwerksmäßigen, auf ererbten Erfahrungen beruhenden Acker- baus ein wohlbegründetes, wissenschaftliches Lehrgebäude. Er er- forschte die Gesetze der Pflanzenernährung und erhob dadurch die Landwirtschaft zu einem Gewerbe, welches die Kräfte der Natur nach festen Grundsätzen zu seinen Zwecken verwendet. Er blieb aber nicht bei der rein wissenschaftlichen Tätigkeit stehen, sondern gab den Landwirten zu gleicher Zeit auch die Mittel, um ihre Notlage mit Erfolg zu bekämpfen. Liebig wurde damit der Schöpfer unserer heute so hochgeachteten Agrikulturchemie. Zwar verging noch manches Jahr, ehe seine Anschauungen bei den Ver- tretern der Landwirtschaft allgemeine Anerkennung fanden, heute aber zweifelt kein Einsichtiger mehr an ihrer Richtigkeit. Wie voll- ständig die deutsche Landwirtschaft davon überzeugt ist und in welch riesigem Umfange sie Liebigs Lehren befolgt, das beweist am besten die eine Tatsache, daß sie im Jahre 1909 nicht weniger als 320 000 000 Mark für künstliche Dungstoffe verausgabte. Etwas anders verlief dagegen die Entwicklung bei der Zwillings- schwester der Landwirtschaft, bei unserem Gartenbau. Dieser war und ist auch heute vielfach noch, besonders in den kleineren Städten, welchen die Schwemmkanalisation fehlt, das Hauptabsatzgebiet für den Stallmist und für die Fäkalien. Die Mengen derselben genügten


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