Archive image from page 189 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst13deut Year: 1899 118 DIE GARTENKUNST. XIII, 6 jeder von uns ohne weiteres zugeben. Davon sind aber auch andere Kunstgebiete durchaus nicht frei, also haben diese vor uns nichts voraus. Daß nicht jeder Garten den ausgespro- chenen Charakter eines Kunstwerkes tragen kann, weiß wohl auch ein jeder, ebenso, daß z. B. nicht jedes Bauwerk auf baukünstlerischen Wert Anspruch erheben darf In beiden Gebieten sind vielfach mehr handwerksmäßige als hoch künst- lerische Arbeiten auszuführen. Geselle ich dem ersten Satz


Archive image from page 189 of Die Gartenkunst (1899). Die Gartenkunst diegartenkunst13deut Year: 1899 118 DIE GARTENKUNST. XIII, 6 jeder von uns ohne weiteres zugeben. Davon sind aber auch andere Kunstgebiete durchaus nicht frei, also haben diese vor uns nichts voraus. Daß nicht jeder Garten den ausgespro- chenen Charakter eines Kunstwerkes tragen kann, weiß wohl auch ein jeder, ebenso, daß z. B. nicht jedes Bauwerk auf baukünstlerischen Wert Anspruch erheben darf In beiden Gebieten sind vielfach mehr handwerksmäßige als hoch künst- lerische Arbeiten auszuführen. Geselle ich dem ersten Satz des Vorwortes: „— Die Versuche neuerer Zeit, die sich mit einer Geschichte des Gartens befassen, gehen fast alle noch von dem Standpunkt aus, daß der Landschaftsgarten dem formalen Garten eben- bürtig, wenn nicht gar überlegen sei —' obige Auslese zu, so ist die Ansicht des Verfassers über die Landschaftsgarten- kunst wohl zur Genüge dargetan. Ich behaupte, daß die wirkliche Landschaftsgarten- kunst sich dem formalen Garten noch heute ebenbürtig zur Seite stellen kann, daß es Fälle gibt, wo nur sie allein ein Recht auf Beachtung und Durchführung hat. Die Ausführungen Wolfgang Singers über den Garten von Prof E. v. Seidl im Jahrgang X Heft i bitte ich zum Beweise dessen nachzulesen, oder Eucke „Der Hausgarten' Seite 129 aufzuschlagen und bis 150 zu lesen, dabei auch besonders den Abbildungen 94, 97, 98 einige Aufmerksamkeit zu schenken oder vorwärts- blätternd 69, 37, 29, 28, 27, 26,18, 17 anzusehen. Mehr Beispiele auch aus der neue- sten Zeit anzufüh- ren, kann ich unter- lassen, in unseren Kreisen sind sie ge- nugsam bekannt. Betrachten wir nun den letzten Satz des Buches: ,,Was die Gartenkunst seit der Renaissance groß gemacht hat, das starke Gefühl für räumliche Wir- kung war verloren gegangen', so kann man nicht ohne Anmerkungen dazu das Buch schliessen. Räumliche Wirkung, Raumwirkung — ich bedauere, daß ich den Tonfall, mit dem es au


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