. Allgemeine Biologie;. i8o Erwin Baur: Regeneration und Transplantation im Pflanzenreiche. wie in Fig. 2 dargestellt, die Spitzen der Assimilatoren direkt zu Haft- organen aus. Ein- oder wenigkernige Zellen, wie wir sie bei der großen Mehrzahl der Pflanzen finden, überdauern, wie oben gesagt, stärkere Verletzungen wohl nur selten. Eine der wenigen bisher bekannten Ausnahmen bilden die Brennhaar- zellen der Brennessel {Urtica), deren abgebrochene Spitze vielfach durch eine neue, der alten Spitze ähnhch geformte Zellwand verschlossen wird (Fig. 3). Auch verletzte ,,ungegliederte" Milchröhr


. Allgemeine Biologie;. i8o Erwin Baur: Regeneration und Transplantation im Pflanzenreiche. wie in Fig. 2 dargestellt, die Spitzen der Assimilatoren direkt zu Haft- organen aus. Ein- oder wenigkernige Zellen, wie wir sie bei der großen Mehrzahl der Pflanzen finden, überdauern, wie oben gesagt, stärkere Verletzungen wohl nur selten. Eine der wenigen bisher bekannten Ausnahmen bilden die Brennhaar- zellen der Brennessel {Urtica), deren abgebrochene Spitze vielfach durch eine neue, der alten Spitze ähnhch geformte Zellwand verschlossen wird (Fig. 3). Auch verletzte ,,ungegliederte" Milchröhren, die im Grunde genommen eben- falls einzelne, allerdings sehr große Zellen sind, haben ganz allgemein die Fähig- keit, auch größere Verletzungen zu überstehen und in analoger Weise auszuheilen, wie das an Brenn- haaren von Urtica geschieht. Vielleicht ist es eine allgemeine Regel, daß Zellen, die eine sehr langgestreckte und noch dazu stark verzweigte Form aufweisen, und bei denen deshalb Wunden nicht so leicht zu einem so weitgehenden Aus- fließen von Protoplasma führen, besser Fig. 2. Links: eine ganze „einzellige" Fig. 3. Brennhaar eiuC Verletzung Überstehen als mehr Bryopsis-Pflanze auf ','2 verkleinert. vonUrtica, das an . ^7 ,, isodiametrische Zellen. Aus der Seltenheit von Regenera- tionserscheinungen an verletzten Zellen — abgesehen von der Regeneration der Zellwand nach Plasmolyse — erklärt sich, daß man nichts darüber weiß, welche Zellteile unbedingt erhalten sein müssen, damit die Zelle noch regenerationsfähig bleiben soll, und in welcher Weise die einzelnen Zellorgane, wie Chromatophoren u. dgl., ergänzt werden. Eine inter- essante Beobachtung hierüber verdanken wir Rostafinski, der zeigen konnte, daß befruchtete Eizellen des Blasentanges Fucus vesiculosus sehr große Zell- stücke regenerieren, wenn nur der Zellkern und nicht allzukleine Teile aller konzentrischer Zonen der Zelle erhalten geblieben waren. II. Die Regenerationser


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