. Ernst Neumann . igen kann dieses Heft nicht mehr sein,als ein Abnß der Entwicklungsgeschichte eines Künst-lers, der noch in vollem Werden ist, und von dessenGeschichte daher weniger Problemstellungen oder garProblemlösungen zu erwarten sind, als vielmehrElemente der Anschauung, Eindrücke und kommen-tierende Bemerkungen zu ihnen, die weder für denDargestellten, noch für den Leser erschöpfend seinsollen. — Neumann beginnt als eine starke, aber planloseBegabung weit, weit hinter allem, was zu unsererZeit, zu ihren Fragen und zu ihren Antworten Bezughat. Als Sohn des Kasseler Akademie-Professors


. Ernst Neumann . igen kann dieses Heft nicht mehr sein,als ein Abnß der Entwicklungsgeschichte eines Künst-lers, der noch in vollem Werden ist, und von dessenGeschichte daher weniger Problemstellungen oder garProblemlösungen zu erwarten sind, als vielmehrElemente der Anschauung, Eindrücke und kommen-tierende Bemerkungen zu ihnen, die weder für denDargestellten, noch für den Leser erschöpfend seinsollen. — Neumann beginnt als eine starke, aber planloseBegabung weit, weit hinter allem, was zu unsererZeit, zu ihren Fragen und zu ihren Antworten Bezughat. Als Sohn des Kasseler Akademie-ProfessorsEmil Neumann folgte er, als er den Malerberuf er-griff, lediglich der Familientradition, dabei von vorn-herein einen starken innerlichen Zug zu Problemender Mechanik und Kinetik unterdrückend, wofür ihmleidenschaftliche sportliche Betätigung — es war dieZeit, da das Zweirad sich die Welt zu erobern be-gann — einigermaßen Ersatz bietet. 8 Esswein, Moderne Illustratoren. VI. Eine moderne Seeschlacht. Neumanns Schulung ist ganz und gar konven-tionell, und das Seelische, das er mit ihr auf dem Wegeder Landschaftsmalerei zum Ausdruck bringt, ist zu-nächst eine ausgesprochen empfindsame, sentimentaleNote. Man muß dies in Rechnung setzen, wenn mandie spätere Entwicklungsgeschichte dieses Künstlers, dievon einem konsequenten Bruch mit dem Traditionellenausging, richtig verstehen will. Neurnann kommt vonKassel nach München zu einer Zeit, als eben dieersten starken Wogen der modernen Bewegung em-porschlugen. Es sind die Gründungsjahre der „Jugendund des „Simplicissimus, die ihre Frage nach seinemKunstwillen an ihn stellen, eine Frage, die er nichtmit dem beantworten kann, was er in den Ateliersder mitteldeutschen Provinzstadt gelernt hat. Vergegenwärtigen wir uns die Lage, das geistigeMilieu, mit dem sich damals jeder abzufinden hatte,der ohne ein bestimmtes Ideal, sozusagen künstlerisch„voraussetzungslos an die bildende Kunst herantrat:Jene Zeit stellte ei


Size: 1291px × 1936px
Photo credit: © Reading Room 2020 / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookau, bookcentury1900, bookdecade1900, bookidernstneumann00essw