. Bau und leben unserer waldbäume. Trees; Plant anatomy; Plant physiology. 100 Karitel VII. reicher als die Geg-enseiten. Diese Tliatsaclie lässt sicli einstweilen aber ebensowenig wie Gahnavs ^) Angabe, wonach bei den unterseits stärkeren Nadelholzästen das spezifische Gewicht der Bildimgssäfte grösser ist als bei Lanl)h(>lzern, zn einer Erklärung der Excentricität verwerten. Schon die Verteilung der beiden Excentricitäten im Pflanzenreiche zeigt, dass die Frage so einfach nicht zu lösen ist. AVir haben es hier Avieder mit einer Erscheinung zu thnn. welche, von einer direktenEinwiikung äus
. Bau und leben unserer waldbäume. Trees; Plant anatomy; Plant physiology. 100 Karitel VII. reicher als die Geg-enseiten. Diese Tliatsaclie lässt sicli einstweilen aber ebensowenig wie Gahnavs ^) Angabe, wonach bei den unterseits stärkeren Nadelholzästen das spezifische Gewicht der Bildimgssäfte grösser ist als bei Lanl)h(>lzern, zn einer Erklärung der Excentricität verwerten. Schon die Verteilung der beiden Excentricitäten im Pflanzenreiche zeigt, dass die Frage so einfach nicht zu lösen ist. AVir haben es hier Avieder mit einer Erscheinung zu thnn. welche, von einer direktenEinwiikung äusserer Faktoren nur wenig abhängig, mit der ganzen Organisation der be- treffendenPflanzen zusammenhängt. Mehr noch als duich die Orientie- rung der Zweige zum Horizont er- scheint sie oft durch ihre Lage zum Mutteraste oder Stamme be- stimmt;-) dergestalt, dass z. B. an vertikal aufrecht w^achsenden Seitenzweigen unterseits geför- derter ]\rutteräste das ]\rark nach dem Stamme hin verschoben er- scheint , gleichviel ob dies die Sonnen- oder die Schattenseite ist (s. Fig. 53). Bei oberseitiger Ffu-de- rung der Mutteräste findet das umgekehrte Verhalten statt. An horizontalen Zweigen macht sich der Einfluss der Ijage zum Mutter- ast in einer Neigung der S3'mme- trieebenen der ersteren geltend, wde sie in den Abbildungen (s. Fig. 58) zu erkennen ist. Man sieht auch hier, dass bei unterseitiger Förderung (Taxus) das Mark der Sekundärsprosse dem ^futteiast zugewandt, bei oberseitiger Förderung (Linde) von ihm abgekehrt ist. Bei der Linde hat sich die Excentricität auch auf die Einde ausgedehnt. Neuerdings hat Cieslar-') auf Veranlassung von A\'ik>nku an der Fichte Versuche angestellt, welche darthun, dass hier Excentricität mit unterseits dickerem Holzkörper sich künstlich durch Veränderung der Lage eines Sprosses erzeugen lässt. Die Gipfeltriebe von vier achtjährigen Fichten- bäumchen wurden im Mai unter flacher Biegung in horizontale T^age ge- bracht.
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