. Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und deren teleologische Deutung. Ergänzungsband zur "Organographie der Pflanzen" . .5 & ""7 /'"' n. i. Fig. 183. Parnassia palustris. I Diagramm der Blüte mit Angabe der Verstäubungs- folge. II und III Schemata (111 so wie 1). Wie erklärt sich diese eigentümliche Keihenfolge in der Staubblatt- entfaltung, der (nach Linne's Vorgang) kein Geringerer als Alex v. Hum- boldt schon seine Aufmerksamkeit gewidmet hat? Wir sehen dabei ganz ab von der teleologischen Frage, und betonen nur, daß die Verstäubungs- folge offenbar bedingt


. Die Entfaltungsbewegungen der Pflanzen und deren teleologische Deutung. Ergänzungsband zur "Organographie der Pflanzen" . .5 & ""7 /'"' n. i. Fig. 183. Parnassia palustris. I Diagramm der Blüte mit Angabe der Verstäubungs- folge. II und III Schemata (111 so wie 1). Wie erklärt sich diese eigentümliche Keihenfolge in der Staubblatt- entfaltung, der (nach Linne's Vorgang) kein Geringerer als Alex v. Hum- boldt schon seine Aufmerksamkeit gewidmet hat? Wir sehen dabei ganz ab von der teleologischen Frage, und betonen nur, daß die Verstäubungs- folge offenbar bedingt ist durch die Gesamtsymmetrie der Blüte. Par- nassia ist einer der Fälle, in denen zwei verschiedene Symmetrieformen — die radiäre (bzw. spirotrophe) und die dorsiventrale in einer Blüte sich vereinigen. Einerseits ist die Blüte eine anscheinend radiäre, anderer- seits ist die Seite, auf welcher das erste Kelchblatt steht, eine geförderte, die Blüte also dorsiventral. Das spricht sich aus nicht nur in der Größe der Kelchblätter (das erste ist das größte, ihm folgen der Reihe nach abnehmend das 4., 3., 2., 5.) sondern auch in der Ausbildungs- und (obwohl nicht immer) in der Deckungsfolge der einzelnen Blütenteile. Namentlich aber auch in der Verstäubung. Diese beginnt auf der Plusseite (1 u. 2), schreitet nun aber nicht gleichmäßig aufsteigend nach der Minusseite fort, sondern springt, der 2'-(-Divergenz (also der spirotrophen .,Tendenz" entsprechend) auf 3 und 4 über. Damit ist die Entwicklung bei der Minus- seite angelangt und findet dort naturgemäß ihren Abschluß. Solche Mischformen in der Blütensymmetrie sind auch sonst noch be- kannt. Ich habe auf eine davon bei den Valerianaceen aufmerksam gemacht *) J) Goebel, Über Symmetrieverhältnisse in Blüten, Festschrift für Wiesner (1907) p. 156 ff.


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