Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . n auch den linearen Reichtum seines Vorbildes nicht erreicht. Doch würdeman dem Meister Unrecht tun, wollte man seine tüchtige Schaffenskraft nur nachder der Grössten bemessen. Im Detail verdient er doch alles Lob. Die Gesimsesind wohlproportioniert und scharfgezogen, die Ornamentik wie bei DesiderioDienerin der Architektur, deren fleissige, sorgsame Durchbildung das Ganzebesonders auszeichnet und eine tüchtige architektonische Begabung seines Meistersbeweist. Dennoch fehlt dem Monument der jugendliche Zauber we


Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . n auch den linearen Reichtum seines Vorbildes nicht erreicht. Doch würdeman dem Meister Unrecht tun, wollte man seine tüchtige Schaffenskraft nur nachder der Grössten bemessen. Im Detail verdient er doch alles Lob. Die Gesimsesind wohlproportioniert und scharfgezogen, die Ornamentik wie bei DesiderioDienerin der Architektur, deren fleissige, sorgsame Durchbildung das Ganzebesonders auszeichnet und eine tüchtige architektonische Begabung seines Meistersbeweist. Dennoch fehlt dem Monument der jugendliche Zauber weltfreudiger Floren-tiner Frührenaissanceluft. Die architektonischen Details sind zu akademisch korrektund nüchtern gegeben, da ihnen jede persönliche Empfindung mangelt. Aber nicht nur fremde Meister bedienten sich der Kompositionsmotive des Cosciagrabmals, son-dern auch die heimi-schen Künstler ver-standen es, das neu Er-fundene in originellerWeise an ihren Monu-menten zu bei den bisher be-trachteten Denkmälernso war es auch hier vorallem die in schwung-. denTrecentomotivesnunbefreiend wirkte. Er-möglichte der Baldachindoch in höchst ein-facher Weise, die sonstso schwierige Auf-gabe der Verbindung desSarkophages mit derRückwand. Ganz ähn-lich wie in Venedigwurde er auch in Flo-renz angewandt. Dortkommt der zeltartigeVorhang schon um1420 vor, aber erstunter dem Einfluss desCoscianionuments er-füllt er seine neue vollen Falten hernieder-fliessende Draperie, diean Stelle des kleinlichen,einer befriedigenden Lö-sung der kompositio-neilen Aufgabe stets hin-dernd im Wege stehen-Funktion.^ Das Grabmal des Tomasi Mocenigo ist hierfür das früheste Beispiel(Abb. 52). In Florenz war es Bernardo Rossellino, der Erbe Donatellos, der auchdem einfachen Konsolengrabmal des Trecento durch Einführung des Baldachinseine neue Gestaltung verlieh. Wie in dem Nischengrabmal so hat er auch indem Konsolengrabmal zuerst die Konsequenzen der donatelloschen Schöpfungenge


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