. Einführung in die Biologie. Biology. Höhere Sinnesorgane. 335 Daß solche tonerzeugenden Tiere auch Töne wahrnehmen, ist an und für sich wahrscheinlich und auch durch biologische Beobachtungen und Experimente erwiesen. Bei den Klopfkäfern z. B. nähern sich Männchen und Weibchen vor der Paarung einander, indem sie beide aufklopfen und dadurch die Richtung zu einander finden. Der von vielen als unheimlich empfundene Klopfton der Käfer ist also nur ein geschlechtliches Zeichen. Ähnlich ist es mit dem Geigen der Heu- schrecken, das als ein sexueller Reiz, ähnlich den Vogelstimmen, dient. Es ist d


. Einführung in die Biologie. Biology. Höhere Sinnesorgane. 335 Daß solche tonerzeugenden Tiere auch Töne wahrnehmen, ist an und für sich wahrscheinlich und auch durch biologische Beobachtungen und Experimente erwiesen. Bei den Klopfkäfern z. B. nähern sich Männchen und Weibchen vor der Paarung einander, indem sie beide aufklopfen und dadurch die Richtung zu einander finden. Der von vielen als unheimlich empfundene Klopfton der Käfer ist also nur ein geschlechtliches Zeichen. Ähnlich ist es mit dem Geigen der Heu- schrecken, das als ein sexueller Reiz, ähnlich den Vogelstimmen, dient. Es ist das gerade beim Vergleich von Heuschreckenarten zu erkennen, die nicht Musiker sind, und bei denen dann die Geschlechter auf andere Weise sich einander nähern. Beim Nachahmen des entsprechen- den Tones stimmten männliche Heuschrecken, in getrennten Schachteln gehalten, ein, und Weib- chen kamen herbei. Bei Wasserkäfern hat man festgestellt, daß es beim Ton nicht die bloße Erschütterung ist, die sie zur Reaktion veranlaßt. Wenn man ein Becken, in dem Wasserkäfer gehalten werden, mit dämpfendem Schlamm aus- füllt und Steinchen hineinwirft, so erfolgt keine Reaktion. Bringt man aber einen Glasstab hinein und wirft an diesen die Steinchen, so daß er klingend vibriert, so fliehen die Käfer. Die Was- serbewegung ist in beiden Fällen gleich, aber im letzten Fall kommt noch der Ton hinzu. Der anatomische Bau solcher Hörorgane der Insekten ist im allgemeinen der, daß sich an eine verdünnte Stelle der Chitinhaut Stiftzellen als ^. ,_„ „ „^^ „ ... Flg. 172. bogen. Oehor- Sinnesapparate anschließen, die aber nicht frei organ aus dem vorder- bcin einer Heuschrecke endigen, sondern in einem Strang ausgespannt sind, Längsschnitt. von einem Teil des Hautskelettes zum anderen ziehend, also nach dem Resonatoren- oder Mitschwingungsprinzip. Diese Organe werden dann als Chordotonalorgane bezeichnet (Fig. 172) und empfangen eine weitere Vervollkommnung durch scha


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