Spanien, eine Reise-ErzählungMit Nachbildungen von Handzeichnungen des Verfassers . isch und eine grosse Schüssel dampfenderKartoffeln, und sie sass da —.« Hier holte er wahrlich seinTaschentuch zum Vorschein und wischte sich die Augen. Die Flasche wurde schnell entkorkt, und da auch ein Klavier inunserem Zimmer stand, setzte sich unser gemütlicher Holländerdaran und spielte »Wilhelmus van Nassouwen«, dass es durchdas Hotel schallte, dann auch »Wien Neerlandschbloed < und »AIis ons prinsje nog zoo klein. ^ Wir sangen laut mit, und unterErzählen und Lachen leerten wir den Inhalt des Margaux
Spanien, eine Reise-ErzählungMit Nachbildungen von Handzeichnungen des Verfassers . isch und eine grosse Schüssel dampfenderKartoffeln, und sie sass da —.« Hier holte er wahrlich seinTaschentuch zum Vorschein und wischte sich die Augen. Die Flasche wurde schnell entkorkt, und da auch ein Klavier inunserem Zimmer stand, setzte sich unser gemütlicher Holländerdaran und spielte »Wilhelmus van Nassouwen«, dass es durchdas Hotel schallte, dann auch »Wien Neerlandschbloed < und »AIis ons prinsje nog zoo klein. ^ Wir sangen laut mit, und unterErzählen und Lachen leerten wir den Inhalt des Margaux undunterhielten uns über Holland und seine Bewohner. Niemals warenwir in unserm eigenen Lande solche ausgezeichneten Patriotengewesen als hier in dem alten Spanien, im fernen Cordova. Unser holländischer Freund führte uns am andern Tagenoch nach einigen grossartigen Häusern, alt und neu durch-einander eebaut; fast vergessene Altertümer wurden besucht,und o-insf es weiter nach Süden, nach der schönenStadt .Sevilla, der Perle .Spaniens. -,- /C?, .»•/. SEVILLA. In meiner Jugend dachte ich mir Sevilla stets als eine Stadt,in der man des Abends beim Mondschein lustwandelte, aneinem hohen Fenster mit Balkon eine Juliette sitzen sah, dievon einem andalusischen Ritter, der unten auf der Strassedie Guitarre spielte, Huldigungen empfing. Aber im Lauf derZeiten ist auch Sevilla anders geworden. Bei unserer Ankunft sahen wir, dass die Stadt grosse Vor-bereitungen zu einem kirchlichen Feste traf, und wir ver-nahmen, dass morgen, am Frohnleichnamstage, die alljährlichegrosse Prozession zur Feier der Menschwerdung Christi durch dieStadt ziehen solle. Es war Sakramentstag; die Hauptstrasse, die SEVILLA. ^7 Calle de Sierpes, Schlano-enstrasse, war mit Bildern, Fahnen undLaub oreschmüclct; durch das Anbrino^en von o-iossen Seeehi, dievon der einen Seite der Strasse zur and(;rn reichten, war die Ver-teilung- von Licht und Schatten höchst seltsam. Diese Strasseha
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