. Die Gartenwelt. Gardening. 278 Die G a rteiiwcl t. XX. 24 Vegetation, in unserem Falle also die das Schloß umgeben- den Anpflanzungen. Wer denkt denn in unserer heutigen überzivilisierten und nach zweifelhaften Genüssen begehrlichen Zeit überhaupt auch daran, welche große volkswirtschaftliche Bedeutung der Pflanzenwelt außerdem zukommt? Die Existenz von Mensch und Tier ist ohne die Pflanzen vollkommen aus- geschlossen, ja, unsere gesamte Kultur war und ist bis auf den heutigen Tag einzig und allein von der Verwertung der tausendfältigen pflanzlichen Erzeugnisse abhängig. Welch ungeheure Summ
. Die Gartenwelt. Gardening. 278 Die G a rteiiwcl t. XX. 24 Vegetation, in unserem Falle also die das Schloß umgeben- den Anpflanzungen. Wer denkt denn in unserer heutigen überzivilisierten und nach zweifelhaften Genüssen begehrlichen Zeit überhaupt auch daran, welche große volkswirtschaftliche Bedeutung der Pflanzenwelt außerdem zukommt? Die Existenz von Mensch und Tier ist ohne die Pflanzen vollkommen aus- geschlossen, ja, unsere gesamte Kultur war und ist bis auf den heutigen Tag einzig und allein von der Verwertung der tausendfältigen pflanzlichen Erzeugnisse abhängig. Welch ungeheure Summen würden sich ergeben, wollte jemand ausrechnen, was für Werte in den Erzeugnissen unserer heutigen gärtnerischen, land- und forstwirtschaftlichen, tech- nischen und tropischen Nutzpflanzenkulturen alljährlich um- gesetzt werden. Noch größer aber wird die Summe, wenn wir auch noch die aus riesigen urweltlichen Gefäßkryptogamen gebildeten Steinkohlen, die aus Koniferen, Palmen, Laub- hölzern usw. entstandenen Braunkohlen, und die ver- mutlich aus Algen entstandenen Graphite, den Schiefer, Kieselgur, Tripel, Bernstein usw. dazu rechnen, die ja alle Produkte vorweltlicher Pflanzen sind. Eine Hauptschuld an dem geringen Naturverständnis liegt schon in unserer Erziehung, bei der — durch eine tausend- jährige geistige Bevormundung verursacht — die gewaltigen Errungenschaften, die die Naturwissenschaft in Bezug auf die Erdgeschichte und in Bezug auf die Entwicklungs- geschichte der Lebewesen/ gemacht hat, noch vielfach mit religiösen Urweltsmythen verwässert werden. Wir modernen Westeuropäer stehen in Bezug auf die Liebe und das Interesse zur Pflanzenwelt weit hinter den Japanern zurück. M. Reinhold sagt in seinem Buche „Japan und die Japaner": „Ich habe noch kein Volk kennen gelernt, das so viel Vorliebe für die Natur und ihre Schön- heiten hegte wie die ; Die Liebe und die Verehrung für die Pflanzen, sagt Professor Mayr-München,
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