. Die Rohstoffe des Pflanzenreichs : versuch einer Technischen Rohstofflehre des Pflanzenreiches. Botany, Economic. Zehnter Abschnitt. Vegetabilisches Wachs. 705 durch Abschmelzen der betreffenden Pflanzenteile in kochendem Wasser gewonnen werden. Das in den Zellen eingeschlossene Wachs muß hin- gegen durch Zerkleinern der dasselbe ent- haltenden Pflanzenorgane und hierauf fol- gendes Ausschmelzen in heißem Wasser oder durch Auspressen in der Wärme gewonnen werden. Das als Überzug auftretende Wachs bildet entweder eine homogene »Glasur«, wie bei den oben genannten Euphorbien, bei Kakteen und S
. Die Rohstoffe des Pflanzenreichs : versuch einer Technischen Rohstofflehre des Pflanzenreiches. Botany, Economic. Zehnter Abschnitt. Vegetabilisches Wachs. 705 durch Abschmelzen der betreffenden Pflanzenteile in kochendem Wasser gewonnen werden. Das in den Zellen eingeschlossene Wachs muß hin- gegen durch Zerkleinern der dasselbe ent- haltenden Pflanzenorgane und hierauf fol- gendes Ausschmelzen in heißem Wasser oder durch Auspressen in der Wärme gewonnen werden. Das als Überzug auftretende Wachs bildet entweder eine homogene »Glasur«, wie bei den oben genannten Euphorbien, bei Kakteen und Semperviven, oder es be- steht aus kleinen Körnchen, die bald in einfacher Lage, »einfacher Kürnchenüber- zug«, bald in mehrschichtiger Lage, »ge- häufter Überzug«, den Pflanzenteil bedecken. Diese beiden letztgenannten Wachsüberzüge finden wir in dem sog. Duft oder Reif der Pflanzen. Oder, und dies ist an den meisten jener Pflanzen zu beobachten, deren wachs- führende Organe mit ganzen Krusten bedeckt sind, es setzt sich das Wachs aus feinen, dicht gedrängten, auf der Oberhaut senk- recht stehenden Stäbchen zusammen, »Stäb- chenüberzug« . Dickere Wachskrusten haben gewöhnlich ein kristallinisches Gefüge und sind manchmal parallel der Oberfläche ge- schichtet. Man hat die natürlichen Wachsschichten der Pflanzen früher für strukturlos gehalten und erklärte sie für Produkte einer chemi- schen Metamorphose der Wände jener Zellen, denen sie anhaften, de Bary') hat zuerst die merkwürdigen Strukturverhältnisse des vegetabilischen Wachses dargelegt und ge- zeigt, daß das ausgeschiedene Wachs zuerst in der Kutikula nachweisbar ist und aus dieser auf die Oberfläche tritt; in keinem Falle konnte dieser Forscher eine Spur von Wachs linden, welches im Innern der ausscheidenden Zellen vorgebildet und durch die Mem-. Fig. 96. a Yergr. 300 mal. Wachs- schüppchen von der ol)eren Blatt- seite von Copernicia cerifera Mart. s s Partien, welche die Spaltöffnun
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