. Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe. 654 V. Ulli ig, Zwei engverknüpfte Facies machen sich bemerkbar: der sogenannte Lithodendronkalk und die von Suess so benannte karpathische Facies mit Terebratula gregaria und P/icatiila iutnsstriata. Das Haupt- gestein der letzteren ist ein dunkler, bläulichgrauer, aussen hell gelblichgrau verwitternder thoniger, bituminöser Kalkstein, der die Terebratula gregaria oft massenhaft einschliesst, fast niemals aber von dieser ungemein verbreiteten Leitform gänzlich entblösst ist. Die Kalkbänke


. Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Classe. 654 V. Ulli ig, Zwei engverknüpfte Facies machen sich bemerkbar: der sogenannte Lithodendronkalk und die von Suess so benannte karpathische Facies mit Terebratula gregaria und P/icatiila iutnsstriata. Das Haupt- gestein der letzteren ist ein dunkler, bläulichgrauer, aussen hell gelblichgrau verwitternder thoniger, bituminöser Kalkstein, der die Terebratula gregaria oft massenhaft einschliesst, fast niemals aber von dieser ungemein verbreiteten Leitform gänzlich entblösst ist. Die Kalkbänke nehmen als Zwischenmittel kleinblättrige, schmutziggraue oder häufiger schwärzliche Schiefer auf. Neben den Kalkbänken erscheinen hier und da auch schwache Dolomitbänkchen, wie z. B. im Rhätzuge der Jaworzynka (Chocholower Thal). Die Lithodendronkalke stehen den Brachiopodenkalken petrographisch ziemlich nahe, nur sind sie heller gefärbt, kalkreicher und von den bezeichnenden stets stark veränderten Korallen, nach F. Frech's Untersuchungen alpiner Vorkommnisse Thecosmilien, dicht durchzogen. Unterhalb der Sarnia Skafe, beim ehemaligen Hochofen von Zakopane, am Wege vom Zakopaner Eisenwerk zur Olczyskoalpe, südlich vom Skalky vrch und an mehreren anderen Stellen ist der Lithodendronkalk nur durch wenige, decimeterdicke Bänkchen angedeutet, während er z. B. im Olczyskothale, unterhalb der Kopa krolowa, unterhalb des Holy vrch bei Jaworina, westlich von Jaworina, an der Polana rusinowa Schichten von 0-6 bis 1 iii Mäch- tigkeit bildet. Die mächtigste Entfaltung aber gewinnt der Lithodendronkalk und überhaupt die rhätische Stufe im Umkreis der Palenica am nordöstlichen Ende der Tatra; seine Bänke sind hier über einen Meter mächtig und bilden in Verbindung mit spärlichen Schiefern und sandigen, TcrebrattiJa gregaria führenden Lagen und mit dichten, massigen versteinerungsfreien Kalken eine Schichtgruppe von 30 bis 50 m Mäch- tigkeit (vergl. Fig. 5). Fig.


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