Therapeutisches Lexikon : für praktische Ärzte . nommen. Macht es der Ein-griff nöthig, den Kranken in sitzender Stellungzu narkotisiren, so wird derselbe an einenfesten, schweren, ungepolsterten Stuhl derartmit Tüchern festgebunden, dass die Athmungnicht behindert ist und die Bande jedenAugenblick gelöst werden können. Mosetigempfiehlt, die Füsse des Pat. den Boden nichterreichen zu lassen, damit die Unruhe des-selben leichter bemeistert werde. Für alleFälle ist es geboten, in der Nähe des Ope-rationsstuhles eine horizontale Lagerstätte be-reit zu halten. — Das zur Chloroform-N. be-nützte Ins


Therapeutisches Lexikon : für praktische Ärzte . nommen. Macht es der Ein-griff nöthig, den Kranken in sitzender Stellungzu narkotisiren, so wird derselbe an einenfesten, schweren, ungepolsterten Stuhl derartmit Tüchern festgebunden, dass die Athmungnicht behindert ist und die Bande jedenAugenblick gelöst werden können. Mosetigempfiehlt, die Füsse des Pat. den Boden nichterreichen zu lassen, damit die Unruhe des-selben leichter bemeistert werde. Für alleFälle ist es geboten, in der Nähe des Ope-rationsstuhles eine horizontale Lagerstätte be-reit zu halten. — Das zur Chloroform-N. be-nützte Instrumentarium besteht aus dem durchein entsprechend zusammengefaltetes Tuch,eine Papierdüte u. dgl. zu ersetzenden Nar-kotisirungskorb (Fig. 1), welcher aus einemüber einem halbkugelförmigen oder maulkorb-artigen (Esmakch), gestielten Drahtnetze aus-gespannten , den Zutritt der atmosphäri-schen Luft gestattenden Tricot- oder Flanell-stücke besteht, der gleichfalls leicht zu im-provisirenden Chloroformflasche (Fig. 2) und Fig. den später zu beschreibenden Instrumentenzur gewaltsamen Oeffnung des Mundes undzum Vorziehen der Zunge. — Nachdem derKranke gelagert, jene Stellen des Gesichtes,welche von abtropfendem Chloroform benetztwerden könnten, zur Vermeidung von Dermati-tiden mit Fett bestrichen und die Augen zu 1125 NARKOSE. 1126 ihrem Schutze mit einem zusammengefaltetenTuche bedeckt worden, wird Pat. aufgefordert,tief und regelmässig durch die Nase zuiithmen (Einzelne lassen den Kranken langsamzählen und während der Zählung tief inspi-riren), verbiete ihm, den im Munde sich an-sammelnden Speichel zu schlucken und lassedenselben, wenigstens zu Beginn der N., aus-spucken oder vor die Lippen bringen. ImZimmer herrsche tiefe Stille. Der Narkotiseurtränkt zunächst die Chloroformmaske mitChloroform, legt dieselbe über Mund undNase des Pat. und giesst sodann in kurzenZeitintervallen einige Tropfen Chloroform baldauf diese, bald auf jene Stelle des Ueb


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