. Die Gartenwelt. Gardening. XXI, 46 Die Garteawelt. 461 nur zu leicht verständlich, wenn man die rund 400—600 jährlichen Absolventen unserer höheren und mittleren Lehr- anstalten in Vergleich zieht zu den etwa reichlich ebensoviel Stellen, die in Deutschland mit über 3000 IVI Einkommen ausgestattet sind. Es trifft hier auch heute noch das zu, was vor 10 und 20 Jahren als Ursache der Ueberfüllung mit Anwärtern für die Beamtenstellungen allgemein bezeichnet wurde, nämlich die Auffassung, daß schlechte Schüler aus guten Familien, daß körperlich nicht einwandsfreie junge Leute für den Gärtnerberu


. Die Gartenwelt. Gardening. XXI, 46 Die Garteawelt. 461 nur zu leicht verständlich, wenn man die rund 400—600 jährlichen Absolventen unserer höheren und mittleren Lehr- anstalten in Vergleich zieht zu den etwa reichlich ebensoviel Stellen, die in Deutschland mit über 3000 IVI Einkommen ausgestattet sind. Es trifft hier auch heute noch das zu, was vor 10 und 20 Jahren als Ursache der Ueberfüllung mit Anwärtern für die Beamtenstellungen allgemein bezeichnet wurde, nämlich die Auffassung, daß schlechte Schüler aus guten Familien, daß körperlich nicht einwandsfreie junge Leute für den Gärtnerberuf noch gut genug seien, ja, daß dieser für solche Leute ganz extra in der Welt sei, ja, daß diesen trotz alledem der Marschallstab im Tornister stecke, also die Anwartschaft für die angesehensten und best- besoldeten Stellungen offen sei. Wie gesagt, diese Auffassung führt auch heute noch zahl- reiche junge Leute dem Gärtnerberufe zu, die aus beson- derer Eignung oder aus Liehaberei diesen Beruf nie gewählt haben würden. Aber das ist doch heute nicht mehr eine so beherrschende Veranlassung, Gärtner zu werden. Maß- gebend ist vielmehr, daß in der Tat dem Befähigten, Streb- samen der Weg zu den angesehensten, auch gut bezahlten Stellungen offen steht, daß keine besonderen Ansprüche an Schulvorbildung gestellt werden und daß die Ausbildung auch insofern billig ist, weil der junge Mann bald, wenn auch nur zu bescheidenem Verdienst gelangt. Wenn gesagt wird, daß an die Schulvorbildung keine besonderen An- sprüche gestellt werden, so gilt das gleichmäßig für unsere Mittelanstalten, welche nur gute Volksschule verlangen, wie für die Staatsanstalten höherer Art mit der Anforderung der Berechtigung zum Einjährig-Freiwilligen-Dienst; denn heute, da jeder Bürgersohn aus finanziell besser gestelltem Hause diese Berechtigung besitzt, kann doch von sonderlichen An- sprüchen nicht mehr gesprochen werden. Es ist nun aber seit langem die Rede davon, den


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