Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . ister in der Bewegungslust und skrupellosenAnordnung der Komposition doch zu weit. Die Faltung des Gewandes wirkt aneinigen Stellen unklar und verwirrend und trägt nicht überall mit gleichem Geschickwie bei der «Theologia» der Erztechnik Rechnung. Auch mit dem Relief schaltet derMeister zuweilen zu willkürlich. Der Grund selbst erhält wenig oder gar keine Ver- * Vergleiche die liegende weibliche Fipur auf dem Sarkophag. Clarac. op. PI. 1-1. Nr. 4I?5 u. Abb. 8fl. 262 tiefiin^, dagegen löst Antonio, wo us il


Geschichte des florentinischen Grabmals von den ältesten Zeiten bis Michelangelo . ister in der Bewegungslust und skrupellosenAnordnung der Komposition doch zu weit. Die Faltung des Gewandes wirkt aneinigen Stellen unklar und verwirrend und trägt nicht überall mit gleichem Geschickwie bei der «Theologia» der Erztechnik Rechnung. Auch mit dem Relief schaltet derMeister zuweilen zu willkürlich. Der Grund selbst erhält wenig oder gar keine Ver- * Vergleiche die liegende weibliche Fipur auf dem Sarkophag. Clarac. op. PI. 1-1. Nr. 4I?5 u. Abb. 8fl. 262 tiefiin^, dagegen löst Antonio, wo us ilnn um plastiscliu Wirksamkeit zu tun ist, dieeinzelnen Gliedmassen de-r linnicn wie beispielsweise den linken Fuss und dasKnie der «Tlieologia» völlig vom Grunde ab. Das Relief drängt nach derFreiplastik hin. Doch bildet die Silhouette der Figuren noch immer den wesent-lichsten Teil ihrer künstlerischen Wirkung. - Unangenehm, ja stellenweise bizarr wirken die Verkürzungen der Pulte undTische, auf die sich die Gestalten stützen. So überschneidet ein recht klobiges. .\hb. lüJ. Puriiat Sixui-, IV. .i;ii Jcs Anionio F^üllajuolo, iiom, Si. ictcr. Ding das Relief, in dem die Astrologia dargestellt ist. Ueberhaupt ist die Wieder-gabe des Räumlichen des Meisters schwächste Seite. So hat man bei der an sichreizenden Gestalt der Philosophie nicht den Eindruck, dass sie den Arm auf dasPult wirklich stützt, weil dies räumlich viel weiter zurückzuliegen scheint. Auch derrechtsstehende Tisch mit den «malerisch» gruppierten Büchern und den am Bodenliegende Bänden ist räumlich höchst unklar angeordnet. Es fehlt eben ein einheit-liches perspektivisches Prinzip. — In der Behandlung des Akanthuslaubes ist Pollajuolo etwas mit Verrocchio ver-wandt, doch geht er wohl mit Rücksicht auf den figürlichen Teil nicht so sehr insDetail. Die Biegung der Akanthusblätter macht der ganze untere Teil des Monumentes 2t)3 mit. wodurch der ausserordentlich energische S


Size: 1441px × 1734px
Photo credit: © The Reading Room / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookcentury1900, bookdecade1900, booksubjectsepulchralmonuments