. Die Gartenwelt. Gardening. 494 Die G a r t e n w e 11. XX, 43 Viele sehen nun, wenn sie etwas bauen wollen, zu, wie es der Architekt macht. Da aber unter tausend Bauleuten vielleicht einer seine Sache wirklich gut macht, so ist auf solche Vorbilder, wenigstens, was die geschmackliche oder künstlerische Seite anbelangt, kein Verlaß. Sowenig Pflanzen- und technische Kenntnisse genügen, einen schönen Garten anzulegen, ebenso ist es beim Hausbau. Auch das Einfache ist schwerer als es aussieht. Weil es Mode ist, schwärmt mancher für „moderne" Formen, ohne mit sich zu Rate zu gehen, was das e


. Die Gartenwelt. Gardening. 494 Die G a r t e n w e 11. XX, 43 Viele sehen nun, wenn sie etwas bauen wollen, zu, wie es der Architekt macht. Da aber unter tausend Bauleuten vielleicht einer seine Sache wirklich gut macht, so ist auf solche Vorbilder, wenigstens, was die geschmackliche oder künstlerische Seite anbelangt, kein Verlaß. Sowenig Pflanzen- und technische Kenntnisse genügen, einen schönen Garten anzulegen, ebenso ist es beim Hausbau. Auch das Einfache ist schwerer als es aussieht. Weil es Mode ist, schwärmt mancher für „moderne" Formen, ohne mit sich zu Rate zu gehen, was das eigentlich ist und was das Wesen des Neu- zeitlichen ausmacht. Wirklich gute neuzeitliche Bauten habe ich bis jetzt nur bei Architekten gefunden, die die ganze Entwickelung des Bauwesens von den ältesten Zeiten an kannten und ver- standen. Daher die formalen Fehlgriffe bei Leuten, welche dachten, man könne Gartenhäuser (und Gärten) anlegen, wie es einem gerade gefällt. Da- her erkläre ich mir die Halt- losigkeit und das Herumpro- bieren und fortwährende An- dersmachen bei Bauten und Gärten, während man bei den Arbeiten wirklich befähigter Köpfe allenfalls eine ziel- bewußte Entwickelung heraus- sieht. Wollen wir unsere Gärten und Kleinbauten dem Geiste der neuen Zeit anpassen, so ist es für uns äußerst lehrreich, den Blick zurückschweifen zu lassen, um bei unseren Urvätern einmal anzufragen, wie sie das damals gemacht haben, da wir an ihren Arbeiten ein reifes Uebereinstimmen von Zeit- geist, Garten- und Baustil finden, wonach wir doch wohl streben. In früheren Ausführungen (Nr. 39 d. Jahrg.) an dieser Stelle habe ich bereits auf die geringeren Abmessungen der kleineren alten Gartenhäuser aufmerksam gemacht, soweit sie für den Gebrauch zugeschnitten waren. Hierin und auch im Aeußeren hielt man an Altbewährtem. Es ist kein „Kleben am Alten", sondern eine Forderung des gesunden Menschenverstandes, daß man bei Neubauten zu allernächst die Er


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