. Die Gartenwelt. Gardening. 114 Die G a r t e n w e 11. XX, 10 Nutzung besser als für die Beackerung eignen. In diesem Umfang hat sich der Wald in den letzten Jahrzehnten mit geringen Verschiebungen behauptet. Seinem Bestände kommt das Bestreben zugute, Oedländereien in Forsten umzuwandeln, wodurch ein Ausgleich gegen Abholzungen an anderer Stelle geschaffen wird. Nach den verschiedenen Zählungen gewinnt es sogar den Anschein, als ob der Wald sich in letzter Zeit in Deutschland noch etwas aus- gedehnt habe. Der größte Waldreichtum ist natürlich in gebirgigen Gegenden vorhanden, zumal die Haup


. Die Gartenwelt. Gardening. 114 Die G a r t e n w e 11. XX, 10 Nutzung besser als für die Beackerung eignen. In diesem Umfang hat sich der Wald in den letzten Jahrzehnten mit geringen Verschiebungen behauptet. Seinem Bestände kommt das Bestreben zugute, Oedländereien in Forsten umzuwandeln, wodurch ein Ausgleich gegen Abholzungen an anderer Stelle geschaffen wird. Nach den verschiedenen Zählungen gewinnt es sogar den Anschein, als ob der Wald sich in letzter Zeit in Deutschland noch etwas aus- gedehnt habe. Der größte Waldreichtum ist natürlich in gebirgigen Gegenden vorhanden, zumal die Hauptgebirge Deutschlands sich in guter Waldpflege befinden. Wald- arm sind dagegen Schleswig-Holstein und die übrigen der Nordseeküste näher gelegenen Gebiete von Oldenburg, Hannover und der Hansastädte. Von den größeren Bundesstaaten hat Baden den verhältnismäßig beträcht- lichsten Forstbesitz mit 36,5 Prozent der Gesamtfläche, dann folgen Bayern mit 31,6 Prozent, Württemberg mit 30,4 Prozent, Sachsen mit 25,1 Prozent und Preußen mit 23,7 Prozent. Die Kronforsten umfassen im Deutschen Reich 1,8 Prozent der gesamten Forstfläche, die Staats- forsten 32 Prozent, die Gemeindeforsten 16 Prozent. Diesen stehen die Privatforsten mit 47 Prozent, also dem kleineren Teil der Forstfläche, gegenüber. Ein erheblicher Teil hiervon fällt auf die Großgrundbesitzer, ein anderer Teil ist fidei- kommissarisch gebunden. Günstig ist, daß die Staats- und Gemeindewaldungen an Umfang gewinnen, die Privatforsten hingegen zurückgehen. Vor einigen Jahren regte der Spessartklub die dauernde Erhaltung eines Teiles der schönsten Alteichenbestände im Spessart an. Der bayrische Finanzminister sagte die wohl- wollendste Berücksichtigung dieses Wunsches zu, zumal es sich nur um eine bescheidene Fläche handelte. Es fand auch eine Besichtigung des betreffenden Waldteiles statt. Die Eichenvorräte, welche einen Wert von mehr als 1 Million darstellten, wären ohne weiteres der Vernicht


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