. Denkschriften der Medicinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena. I51 Die Fauna der Solnhofener Plattenkalke. 151 mehrere Meter hohe Schichtenstöße vollkommen aufbauen. Es gewährt dann ein besonderes Ver- gnügen, die durch den Frost in einen Stoß papierdünner Blätter verwandelten Fäulen zu untersuchen. Man kann sie vollkommen wie ein Buch, Blatt um Blatt umwenden und dabei deutlich erkennen, daß diese papierdünnen Schichten durch wiederholte Auflagerung feiner Schlammmengen entstanden sind. Freilich ist auch hier der Fossilgehalt überaus spärlich. Saccocoma kommt noch am häufigsten


. Denkschriften der Medicinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena. I51 Die Fauna der Solnhofener Plattenkalke. 151 mehrere Meter hohe Schichtenstöße vollkommen aufbauen. Es gewährt dann ein besonderes Ver- gnügen, die durch den Frost in einen Stoß papierdünner Blätter verwandelten Fäulen zu untersuchen. Man kann sie vollkommen wie ein Buch, Blatt um Blatt umwenden und dabei deutlich erkennen, daß diese papierdünnen Schichten durch wiederholte Auflagerung feiner Schlammmengen entstanden sind. Freilich ist auch hier der Fossilgehalt überaus spärlich. Saccocoma kommt noch am häufigsten vor, daneben die Umrisse kleiner Oppelien, Aptychus und Lumbricaria. Aus dem Gesamtprofil (Fig. 4) geht wohl sicher hervor, daß bei Langenaltheim die ältesten Schichten aufgeschlossen sind. Hier findet sich in der Tiefe eine dünne Lage ganz bedeckt mit einem Schwärm von Leptolepis. Die kleinen „Goldfischli" sind wohl hauptsächlich von diesen ältesten Brüchen aus in die Sammlungen gelangt. Sie bedecken die Platten zu Hunderten; auffallenderweise liegen sie nicht etwa vereinzelt, sondern meist paarweise nebeneinander. Auf einer Platte sah ich unter 17 Exemplaren 6 Pärchen; bald sind die beiden hintereinander geschwommen, bald liegen sie parallel nebeneinander, dicht aneinander gedrängt, oder sie berühren sich fast mit den Köpfchen. 1 o m höher folgt bei Langen- altheim ein zweiter Z^o/^w-Horizont. In den Brüchen von Solnhofen und Mörnsheim sind Leptolepis, Saccocoma und Oppelia auch in kleineren Schwärmen verteilt, sollen aber keine bestimmten Horizonte einhalten. Nach dem übereinstimmenden Bericht der Arbeiter treten auch alle übrigen Fossilien ganz vereinzelt auf, und nur die Fußspuren einzelner Tiere lassen sich über größere Strecken hin verfolgen. Etwa 12 m tief trat verschiedentlich die schon von Eichstädt erwähnte Hüpfspur des Urvogels auf, der auch hier sorglos über die schlammige Fläche hin und her gesprungen ist. Die zuerst


Size: 1769px × 1413px
Photo credit: © Central Historic Books / Alamy / Afripics
License: Licensed
Model Released: No

Keywords: ., bookauthormedizini, bookcentury1800, bookdecade1870, bookyear1879