Entwicklungsgeschichte der modernen kunst . metterlings*Phantasien sagt einen Kandinsky voraus. Der Geist Ingres rangdie Hände. Dieser Nachkomme ist nicht der einzige Schnittpunkt zweier entgegen*gesetzter Welten. Er deutet die Kräfte an, die in unserer Zeit die Komposition zufördern suchen. Den endgültigen Abschluß der offiziellen Ingres^Schule vollbrachte neuerdingsMaurice Denis. Auch diese Apotheose entbehrt nicht der Ironie. Maurice Denisbereicherte mit Hilfe des Neo<Impressionismus die Farbe weit über Puvis hinausund zeigte, daß man auch mit allen Mitteln der Neuzeit fromme Bilder zu m


Entwicklungsgeschichte der modernen kunst . metterlings*Phantasien sagt einen Kandinsky voraus. Der Geist Ingres rangdie Hände. Dieser Nachkomme ist nicht der einzige Schnittpunkt zweier entgegen*gesetzter Welten. Er deutet die Kräfte an, die in unserer Zeit die Komposition zufördern suchen. Den endgültigen Abschluß der offiziellen Ingres^Schule vollbrachte neuerdingsMaurice Denis. Auch diese Apotheose entbehrt nicht der Ironie. Maurice Denisbereicherte mit Hilfe des Neo<Impressionismus die Farbe weit über Puvis hinausund zeigte, daß man auch mit allen Mitteln der Neuzeit fromme Bilder zu malenvermag. Für Kirchen, für Theater, für jegliche Zwecke. Der Hauch der Jugend,Zierde seiner frühen Dekorationen, versteifte sich mit der Zeit. Einsicht in dasGesetzmäßige der Kunst führte zum Schema. Der Kompromiß zwischen Giottound der Gegenwart gelang restlos. Eine Tapete war das Resultat. Die abstinenteKaprice des alten Akademie*Präsidenten wurde in unerwartetem Umfang bestä Kapitel Ingres aber geht weiter. 33. IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIH^ RENOIR Aber dies sprach der Gott der GnadeNach der Schöpfung siebentem Tage:Nehmt Form nach Maß und Wage,Euer Leben ist kurz und voll Plage,Macht eure Wege eins das Unermeßliche werde!Rund sei Form eurer Wonne IIm Rund gab ich die Erde,Ein Rund wurde euch Sonne. Wenn man an Renoir denkt, öffnet sich ein Fenster ins Freie. Es fliegtauf undman erblickt Rosen, rosige Kinder, Früchte, dicht gedrängt, lächelnde Vege*tation. Plötzlich ist das dumme Haus, aus dem man sah, verschwunden, mit ihmalles, was einen zum Fenster drängte, und man ist selbst mittendrin in dem Quirlvon Saft und Fleisch und Wärme, schmarotzt zwischen Blumen und Mädchen*brüsten und ist aus einem denkenden Menschen ein drolliges Tier geworden. Wenn man von Puvis, von Ingres, von Rodin, von Manet kommt, von schönen


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