. — 358 - in den Stand, losgelöst von der Mutterzwiebel längere Zeit fort- znvegetieren (zu überwintern) und im Frühling selbständig Wurzel- zasern und einen beblätterten Stengel zu treiben. Demnach sind die Zwiebelgewächse einjährige Pflanzen, welche aber durch die alljährliche Neubildung von Zwiebeln ausdauernd erscheinen. Wenn sich der Zwiebelkuchen knollig verdickt, so nennt man die Zwiebel eine Zwiebelknolle (bulbotuber), wie wir sie bei der Herbstzeitlose finden (Fig. 101). Die Schalen treten dann gegen den knolligen Kuchen sehr zurück und bleiben gewöhnlich auf wenige Zwiebel- decken re


. — 358 - in den Stand, losgelöst von der Mutterzwiebel längere Zeit fort- znvegetieren (zu überwintern) und im Frühling selbständig Wurzel- zasern und einen beblätterten Stengel zu treiben. Demnach sind die Zwiebelgewächse einjährige Pflanzen, welche aber durch die alljährliche Neubildung von Zwiebeln ausdauernd erscheinen. Wenn sich der Zwiebelkuchen knollig verdickt, so nennt man die Zwiebel eine Zwiebelknolle (bulbotuber), wie wir sie bei der Herbstzeitlose finden (Fig. 101). Die Schalen treten dann gegen den knolligen Kuchen sehr zurück und bleiben gewöhnlich auf wenige Zwiebel- decken reduziert. Bei der Zeitlosen-Zwiebelknolle entsteht die junge Zwiebel im Sommer, seitlich an der Mutterzwiebel, in einer Einne, treibt im Herbst eine Blüte und im darauffolgenden Frühling einen beblätterten Stengel mit Frucht, worauf sie im Sommer in seitlicher Rinne eine neue Brutzwiebel erzeugt, welche denselben Lebenslauf beginnt. Im Herbst ausgegrabene Zwiebelknollen der Zeitlose zeigen daher eine seitliche Rinne, im Frühling ausgegrabene nicht. Die alte Zwiebelknolle welkt all- mählich ein, bleibt aber zunächst noch mit der neuen von einer Schale umschlossen. Zuweilen entwickeln sich Zwiebeln am oberirdischen Stengel, wie bei der Feuerlilie und beim Zahnwurz (Dentaria bulbifera) in den Blattachseln, beim Knoblauch sogar an Stelle der Früchte. Man nennt solche oberirdische Zwiebeln Zwiebelknospen. Sie trennen sich im Herbst von der Mutterpflanze los und ent- wickeln im nächsten Frühling im Erdboden eine neue Pflanze. § 339. Was sind Knollen? Knollen (tubera) sind an sich keine Knospen, sondern knollig verdickte, fleischige Wur- zelstöcke oder Äste derselben, welche eine oder mehrere Knospen — sog. Augen — tragen. Blattansätze fehlen den Knollen gänzlich, wodurch sie sie sich von den Zwiebelknollen (Zwiebeln mit knolligem Zwiebelkuchen) unter- scheiden. Bei der Kartoffelpflanze entwickeln sich die Knollen an den Enden der untersten Stengel-Äste,


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